Vor dem Landgericht Kempten wurde heute der zweite Prozesstag im Rahmen des Prozess gegen drei Angeklagte, die einen 21-jährigen in Kaufbeuren ermordet haben sollen, abgehalten. Schon jetzt kristallisiert sich heraus, dass nur einer der drei Männer für den Tod verantwortlich sein könnte. Heute wurden zahlreiche Zeugen befragt. Ein Urteil gab es jedoch noch nicht. Für den Prozess sind fünf Folgetage angesetzt.
Bedrückte Stimmung herrschte bei den Angeklagten, während die Zeugen ihre Aussagen vor Richter Christoph Schwiebacher ablegten. Bis zur ersten Pause waren es drei. Bei allen Aussagen lässt sich ein Muster erkennen: es soll nur einer der drei Angeklagten für den Mord in Frage kommen.
Waren die Täter selbst Opfer?
Aus den Zeugenaussagen wurde zunehmend deutlich, dass sich der spätere Opfer zunehmend aggressiv gegenüber den Angeklagten und auch Zeugen verhalten haben soll. So gab einer der Zeugen an vom späteren Opfer zusammengeschlagen und bedroht worden zu sein.
Durch dieses Verhalten seien bei den Tätern Angstzustände ausgelöst worden. Diese führten laut einer anderen Zeugenaussage zum späteren Mord an dem 21-jährigen Drogendealer.
In der ersten Zeugenaussage wurde das deutlich. Der Zeuge gab an, dass einer der Angeklagten unter Drogeneinfluss und Angstzuständen, seinen Dealer (das spätere Opfer) in einem Streit angegriffen haben soll und dabei ein Küchenmesser für den Mord benutzte. Der Täter habe seit längerem unter Angstzuständen gelitten, weil er dem späteren Opfer Geld schuldete. Wie auch die Staatsanwaltschaft annimmt, führte dieser Druck letztendlich zu der tödlichen Auseinandersetzung.
Ein Urteil gab es heute nicht. Morgen wird der Prozess weitergeführt. Insgesamt sind fünf Folgetage für den Prozess angesetzt.