Nach Medienberichten um einen Gipfeltausch, rund um die geplante Skischaukel am Riedberger Horn im Allgäu, zeigt sich Ministerpräsident Horst Seehofer verwundert. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, wonach die Regierung einen Naturschutz-Gipfeltausch erwäge, wollte er gegenüber dem Bayerischen Rundfunk nicht bestätigen. Die Antwort lautete kurz und knapp, dass er davon nichts wisse.
Die Pläne der regionalen Bergbahnbetreiber und auch der beteiligten Gemeinden sehen vor, das Riedberger Horn und das Skigebiet Grasgehren miteinander zu verbinden. Ein kleiner Teil der Planungen betrifft dabei ein Gebiet in der Alpenschutzzone C. Nach BR- und SZ-Informationen könnte sich die Regierung derzeit vorstellen, das Naturschutzgebiet vom Riedberger Horn an den Wannenkopf zu verlagern. So könnte das Skigebiet verwirklicht und dem Naturschutz genüge getan werden. Bestätigen will das aus CSU-Kreisen derzeit niemand.
Fakt ist: Sämtliche Naturschutzverbände laufen seit Bekanntwerden der Pläne Sturm gegen das geplante Projekt. Die Allgäuer Landtagsabgeordneten der CSU Eric Beißwenger und Thomas Kreuzer stehen dagegen hinter dem Projekt. Die betroffenen Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein sehen in dem Zusammenschluss einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Zukunft. Nur mit einer funktionierenden Infrastruktur im Bereich Wintertourismus, sehen sie sich für die kommenden Jahre gut gerüstet.
Unterstützt wird diese These von der Schneesicherheit: Dort wo andere Allgäuer Bahnen ihre Bergstation haben, liegt im Skigebiet Grasgehren gerade einmal die Talstation.
Leopold Herz, oberallgäuer Landtagsabgeordneter der Freien Wähler: "Die Staatsregierung darf eine Entscheidung zum Riedberger Horn nicht länger hinauszögern. Nach Auffassung der FREIEN WÄHLER ist es in dieser Angelegenheit allerdings wenig zielführend, nur die Bürger vor Ort zu befragen, wie das weitere Vorgehen in Bezug auf die geplante Skischaukel aussehen soll. Stattdessen müssen Seehofer und sein Kabinett endlich auch selbst Stellung beziehen."