Die Kreisgruppe Lindau/Bodensee) des BUND Naturschutz in Bayern e. V. (BN) feierte vor wenigen Tagen ein Jubiläum. Genau seit 20 Jahren ist die gelernte Diplomingenieurin für Landespflege, Isolde Miller, bei dem Lindauer Naturschutzverband angestellt.
Sie begann ihre Tätigkeit im Juni 1996 als Geschäftsstellenleiterin, damals noch in einem Provisorium in der Wasserburger Halbinselstraße. Das blieb so bis zum Januar 2000, als die Kreisgruppe Lindau die Geschäftsstelle von Wasserburg in das vom BN renovierte und sanierte Naturschutzhäusle am Aeschacher Bodenseeufer umzog. Das im Besitz der Stadt Lindau und an den BUND Naturschutz auf 25 Jahre überlassene 150 Jahre alte Gebäude bezeichnen die Lindauer Naturschützer gerne als die „schönste BN-Geschäftsstelle Bayerns“. Mit der Eröffnung der Geschäftsstelle kam neben der Arbeit als Geschäftsstellenleiterin die Betreuung der im gleichen Haus befindlichen und vom BN konzipierten Ausstellung über den Naturraum Bodensee hinzu. Ab dem Jahre 2003 bekam sie vom Bayerischen Naturschutzfonds mit Unterstützung aus EU-Mitteln die Gebietsbetreuung für die Naturräume Bodenseeufer, Hinterland und Allgäuer Moore übertragen. Mit dem Auslaufen der EU-Förderung im März 2015 übernahm die Diplombiologin Claudia Grießer die BN-Geschäftsstelle. Seither ist Isolde Miller ausschließlich als BN-Gebietsbetreuerin tätig, wobei nun der Bayerische Naturschutzfonds im Verbund mit der Regierung von Schwaben der Förderer ist. Nun fallen auch noch die zahlreichen Westallgäuer Tobelbereiche in ihre Zuständigkeit.
In seiner Laudatio würdigte der BN-Kreisvorsitzende Erich Jörg die Arbeit der Wasserburgerin mit den Worten, sie ein Glücksfall für die Kreisgruppe, eine exzellent ausgebildete Fachkraft, die mit ihrem hohen Engagement viele Projekte auf den Weg gebracht habe. Sie schaue bei ihrer Arbeit nicht auf die Uhr.
„Ihr sind der Naturschutz und die Achtung vor der Schöpfung schon in die Wiege gelegt worden, denn sie stamme aus einem Försterhaus im Spessart“, fügte Erich Jörg etwas schmunzelnd hinzu. Die Kreisgruppe habe ihr viel zu verdanken. Es sei ihr maßgeblicher Verdienst, wenn heute der ‚BN im Landkreis Lindau in der Bevölkerung hohes Ansehen genieße. Viele Aktionen und Projekte wären ohne sie nicht oder nur zum Teil zur Ausführung gekommen. Der Kreisvorsitzende erinnerte in seiner Dankesrede vor allem an die Sanierung des Naturschutzhäusles, an ihre Mitorganisation beim Lindauer Streuobstapfelsaftprojekt, den 7 Streuobstwanderwegen, an Bildungsveranstaltungen und an Naturschutzprojekten wie dem Amphibienschutz, der Kartierung und Rettung von Schwarzpappeln und des Bodenseeverbissmeinnichts. „Das Meisterstück aber war in fünfjähriger Organisationsarbeit die Renaturierung des 22 ha großen Hagspielmoores in Scheidegg“, hob Erich Jörg in besonderer Weise hervor. Und menschlich seien die 20 Jahre besonders angenehm gewesen, befand Erich Jörg, der zugleich ihr Dienstvorgesetzter ist.
Isolde Miller nahm sichtlich bewegt die Ausführungen „ihres Chefs“ entgegen. Sie sei der Kreisgruppe noch heute dankbar, dass der BN ihr nach Mutterschaft und Kindererziehung den Einstieg in ihren Beruf geboten habe, erklärte sie. Ihr Fazit: „Ich habe gerne für den BN gearbeitet und tue es heute noch!“.