Seit Januar 2016 haben Richterinnen, Rechtspflegerinnen und Richter im Landgerichtsbezirk Kempten Rechtsbildungsunterricht für Asylbewerber und Flüchtlinge erteilt. Nun kann eine erste Bilanz gezogen werden. 35 Gruppen wurden bis Mai 2016 unterrichtet. Mehr als 700 Teilnehmer wurden mit dem Unterricht erreicht. Eine Umfrage bei den Referenten ergab ein durchwegs positives Feedback. Überwiegend war das Interesse der Teilnehmer groß, der Unterricht war eine persönliche Bereicherung für die Referenten durch den Kontakt mit Flüchtlingen, und die Referenten waren sich einig, dass der Unterricht ein wichtiger Beitrag zu einer gelingenden Integration darstellt.
Nun wird der Unterricht fortgesetzt. Das Bayerische Staatsministerium der Justiz hat entschieden, dass das Projekt zweigleisig weiterläuft:
Als „Servicemodell“ - das heißt:
Die Justiz bietet das Unterrichtskonzept, die Referenten und ggfs. Dolmetscher an - die Organisation (Raum, Teilnehmer und ggfs. Technik) wird von der Einrichtung bzw. dem Bildungsträger übernommen, die den Unterricht nachgefragt hat
Als „Kooperationsmodell“ mit dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration - das heißt:
Unterrichte werden in bestehende Kursangebote der verschiedenen Bildungsträger eingebunden.
Ansprechpartner für den Landgerichtsbezirk Kempten ist der Vizepräsident des Landgerichts Alfred Reichert. Alle Schulen, Bildungsträger, Einrichtungen, Vereine, eben alle, die im Dienste der Integration der Asylbewerber und Flüchtlinge tätig sind, können unter der Emailadresse poststelle@lg-ke.bayern.de nachfragen, ob und wann ein Unterricht möglich ist.
Auf der Internetseite der bayerischen Justiz:
http://www.justiz.bayern.de/service/fluechtlinge-asylbewerber/
finden Interessierte das Unterrichtsmaterial in verschiedenen Sprachen und 4 kurze Filme zu den Themen, die Gegenstand des Unterrichts sind.