Europa steckt in der Milchkrise und auch Allgäuer Landwirte bangen um ihre Existenz. Der Milchpreis ist deutschlandweit auf unter 20 Cent je Liter gefallen. Die FAZ berichtet, dass aktuell 18 bis 19 Cent je Liter Milch bezahlt werden. Grund ist die Überproduktion in den EU-Ländern, auch in Deutschland.
Der Pressesprecher des Bunds Deutscher Milchviehhalter (BDM) bekräftigt im Interview bei Radio AllgäuHIT noch einmal die längst überfällige Lösung aus Sicht der Landwirte: Die Überproduktion muss auf ein gesundes Maß zurückgefahren werden, meint er. „Wir fahren schwere Verluste ein. Egal in welcher Region heißt das, dass die Landwirte immer häufiger zur Bank laufen müssen und neue Kredite aufnehmen müssen. Das Geld ist weg, diese Verluste werden wir so auch nicht wieder auffangen können“, meint Foldenauer.
Die EU-Milchproduktion ist in den letzten zwei bis zweieinhalb Jahren stark angestiegen Über 12,5 Tonnen sind mehr produziert worden wie in den Jahren zuvor. Zwar steigt die Nachfrage nach Milch weltweit, allerdings steigt das Angebot noch viel höher, so der BDM-Sprecher. „Wir fluten den globalen Milchmarkt und in dessen Folge sinken die Preise“.
Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) stimme mit den heimischen Bauern überein, nicht jedoch Bundeslandwirtschaftsminister Alexander Schmidt (ebenfalls CSU). Der ignoriere die Warnungen bereits seit zwei Jahren. Stattdessen hat er heute Hilfszahlungen von 60 bis 100 Millionen Euro als Soforthilfe für die Landwirte in den Raum gestellt. Das berichtet die dpa (Deutsche-Presse-Agentur) in Berufung auf Berichte der FAZ. Außerdem soll es einen Milchgipfel Ende des Monats geben. Am Tisch sollen dann nach Vorstellung des Bundeslandwirtschaftsministern Politiker, Molkereien und Landwirte sitzen.