Mit der Neugestaltung der Hinteren Insel steht eine der größten städtebaulichen Herausforderungen Lindaus an. Gleich zwei Vorhaben sollen mit Hilfe der Lindauer angegangen werden: die Landesgartenschau im Jahr 2021 und ein attraktiver Mix aus Freiflächen und Bebauung auf einem Teil der jetzigen Bahnflächen und dem Parkplatz P5. Die Bürgerinnen und Bürger können ihre Vorstellungen am Donnerstag, 17. März, 19 Uhr, in einer Ideenwerkstatt in der Neuen Feuerwache im Heuriedweg einbringen.
OB Dr. Gerhard Ecker: „Wir werden in diesem Jahr die Bürger wieder vielfach beteiligen, vergleichbar mit dem ISEK im vergangenen Jahr.“
Christian Herrling, Leiter der Abteilung Stadtplanung freut sich, dass die Bürgerinnen und Bürger bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt in die Planungen mit einbezogen werden können. „Derzeit steht in den Planungen noch nichts fest“, sagt er.
In einem Workshop geht es um die Ideen der Lindauer zur künftigen Entwicklung der Hinteren Insel und der Nutzung der Flächen. Allerdings werde in der Ideenwerkstatt noch nicht festgelegt, wo Gebäude entstehen sollen. „So weit ins Detail geht es selbstverständlich nicht“, sagt Herrling. Denn sowohl zur Gartenschau, als auch zur Gestaltung der Hinteren Insel wird es städtebauliche Wettbewerbe geben. In diese Wettbewerbe sollen die Anregungen der Bürger einfließen.
Um dies sicher zu stellen, dokumentieren Herrling und sein Team die gesamten Ergebnisse der Ideenwerkstatt fotografisch und geben sie zu den späteren Wettbewerbsunterlagen dazu. „So bekommen die Wettbewerbsteilnehmer dann einen ungefilterten Eindruck von den Wünschen der Bürger“, verspricht Herrling.
Erstmals will Herrling Teilnehmer auch gezielt einladen. So sollen beispielsweise Vertreter der Freien Schule, der Bahn und der GWG ebenso die Aufforderung zur Mitarbeit erhalten, wie Klinikbetreiber, Grundstückseigentümer sowie Institutionen und Verbände, die auf der Hinteren Insel aktiv sind. „Wir werden auch über die Jugendarbeit versuchen, Jugendliche zu bewegen, an diesem Prozess teilzunehmen“, so Herrling.
Darüber hinaus ist die Ideenwerkstatt für alle Lindauer offen. Allerdings muss Herrling einräumen. „In der Hauptfeuerwache haben etwa 100 Menschen Platz. Mehr geht einfach nicht. Aber wir haben derzeit keinen größeren geeigneten Raum.“
Klar ist auch, wie der Abend selbst ablaufen soll. Nach einem Impulsvortrag von ungefähr einer halben Stunde werden zwei gleich große Gruppen gebildet. Die eine Gruppe beschäftigt sich mit dem Thema Gartenschau, die andere mit der Überplanung der Hinteren Insel. Nach 45 Minuten findet ein Wechsel statt. So haben alle Interessierten die Möglichkeit, bei beiden Themen mitzudiskutieren.
Die Bürger bekommen (je nach Anzahl der Anwesenden) ein bis maximal fünf Karten, auf denen sie jeweils in einem Schlagwort notieren, was ihnen wichtig ist. Gruppenintern werden die Themen diskutiert, in Themenkomplexe gegliedert und gegebenenfalls ergänzt.
In einer Schlussrunde werden dann die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst. Sie werden unverändert fotografisch festgehalten und für die Auslobung in ein Protokoll übertragen. „Natürlich ist klar, dass nicht alle Wünsche berücksichtigt werden können, zumal sich diese teilweise widersprechen werden“, so Herrling. Jedoch sieht er mit diesem Vorgehen die größte Chance, dass möglichst viele Anregungen der Bürger in die endgültige Planung einfließen.
Einig sind sich Dr. Ecker und Herrling in einem Punkt: „Wie freuen uns, dass noch weitere Veranstaltungen zu den Plänen auf der Hinteren Insel stattfinden.“ Dr. Ecker: „Je breiter sie jetzt im Vorfeld des Wettbewerbs diskutiert werden, desto vielfältiger sind die Ideen.“
So präsentiert sich das Zeughaus am Unteren Schrannenplatz an zwei Wochenenden als „Zeighaus“ und Ideenschmiede: nämlich am Samstag, 5. und Sonntag, 6. März, und am darauffolgenden Wochenende 12./13. März zwischen 10 und 12 Uhr am Samstag und 15 bis 17 Uhr am.
Die ÖDP hat den Lindauer Landschaftsarchitekten Wolfgang Seiler eingeladen, sein Konzept, das er in seiner Diplomarbeit entwickelt hatte, in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Er wird dies am Donnerstag, 10. März, um 19:30 Uhr, im Gasthof Langenweg tun.
Letztendlich können nur Ideen in den Wettbewerb einfließen, die auch am 17. März in die Ideenwerkstatt eingebracht werden.