Am Samstag unternahm Verena Bentele die erste Skitour ihres Lebens. Gemeinsam mit einem Bergführer stieg die blinde, zwölffache Paralympics-Siegerin im Biathlon in einer kleinen Gruppe rund 300 Höhenmeter bis zu einer Alm auf und fuhr mit ihren Ski anschließend wieder ab.
Die Tour war der Abschluss ihres Aufenthalts in der Jugendbildungsstätte Bad Hindelang im Oberallgäu. Dort hatte Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, zuvor am „No-Limits“-Programm der Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV) teilgenommen.
Dass es geht trotz Blindheit aktiv zu sein, stellt Verena Bentele dann selbst unter Beweis: Zusammen mit Bergführer Listle macht sie von Schattwald im Tannheimer Tal eine Skitour auf die Stuibenalpe. Mit einer sehbehinderten Weltmeisterin auf Skitour: Das ist auch für Bergführer Listle eine Premiere. Seit zwölf Jahren ist er für das No-Limits-Programm tätig. „Das macht mir viel Spaß“, sagt der Oberbayer, der 22 Jahre lang als Leiter einer Behindertenwerkstatt tätig war. „Fast alle alpinen Sportarten könne man mit Menschen mit Behinderungen betreiben“, sagt er: „vom Bergwandern bis zum Klettern“. Leichte Hochtouren seien genauso möglich wie ein mehrtägiges Trekking. „Skitourengehen mache richtig Spaß und sei ganz entspannend.“, sagt Verena Bentele bei der ersten kurzen Pause: „Das ist die perfekte Mischung zwischen Langlauf und Alpinfahren.“ Ohne Probleme meistern die beiden auch die Abfahrt. Wie beim Aufstieg beschreibt der Bergführer das Gelände und gibt Verena Bentele Tipps: links, rechts, stopp oder weiter. Sie hat den ruhigen Aufstieg ebenso genossen wie die zügige Abfahrt berichtet die 33-Jährige von der ersten Skitour ihres Lebens. Richtig gut habe sie sich gefühlt mit ihrem Bergführer: „Thomas hat wirklich super begleitet. Das war bestimmt nicht meine letzte Tour.“