Alle drei Jahre wird in Sonthofen das Egga-Spiel aufgeführt. Wieder waren über 1.000 Zuschauer gekommen.
Alle drei Jahre wird vom Heimatdienst Sonthofen das Egga-Spiel aufgeführt. Über 1.000 Zuschauer verfolgten auch heuer am Funkensonntag das traditionsreiche Schauspiel und kamen auf den Marktanger.
Das Eggaspiel ist ein uralter Sonthofer Brauch, der seinen Ursprung in vorchristlicher Zeit hat. Bis ins 18. Jahrhundert wurde dieses stumme Spiel aufgeführt, bevor es für viele Jahrzehnte in Vergessenheit geriet. 1955 ließ der Heimatdienst Sonthofen das Eggaspiel wieder aufleben. Es findet es alle drei Jahre am Funkensonntag statt. 16 Spieler in prächtigen Holzmasken stellen die Geschichte dar, die von einem Herold erklärt und kommentiert wird.
Auf einem Hof gehen die Bauersleute ihrem Tagwerk nach, als plötzlich die Hexe dazwischen wirbelt und mit ihrem derben Unfug die Arbeit zunichte macht: Sie scheut die Pferde auf, zerbricht Geschirr und Gerät und lässt Milch und Speisen verderben. Erst als die Bauersleute die Ursache ihres Unglücks erkennen und die "wiaschte (hässliche) Hex" fangen, wendet sich die Geschichte zum Guten. Die Hexe wird in eine "Sautrukhe" gesperrt, wo sie nun symbolisch auf den Feuertod am Funken warten muss.
Das Eggaspiel symbolisiert die ewige Auseinandersetzung des Menschen mit den unberechenbaren Kräften der Natur. Besonders in vorchristlicher und heidnischer Zeit machte man dämonische Kräfte für die Widrigkeiten der Natur verantwortlich. Die Gestalt der Hexe verkörpert diese dämonischen Kräfte. Ihr Tod bedeutet das Ende des Bösen und das Erwachen des Frühlings.