Was tun, wenn der Hund plötzlich krank wird, sich verletzt oder einen Unfall erleidet? Da gilt es die richtigen Entscheidungen und Maßnahmen zu treffen. „Nicht immer ist gleich der Gang zum Tierarzt notwendig, doch auch im Fall einer größeren Verletzung muss der Hund für diesen Transport vorbereitet werden“, sagt Sandra Traenkle, Hundetrainerin aus Wasserburg.
Die ehrenamtliche Mitarbeiterin im Lindauer Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) betreibt seit einigen Jahren eine Hundeschule in Wasserburg und hat dadurch hinreichend Erfahrung im Umgang mit Hunden. Traenkle hat zudem den Ausbilder-Lehrgang „Erste Hilfe am Hund“ absolviert. Dieses Wissen will sie nun in einem speziellen Kurs auch interessierten Hundebesitzern vermitteln (Näheres siehe Info-Box).
„Ich möchte dem Hundehalter die Unsicherheit nehmen, sich an den Hund heranzutrauen, schließlich reagieren Tiere wieder ganz anders, wenn sie beispielsweise verletzt sind“, weiß die Kursleiterin. Hunde, die unter Schock stehen, Angst oder Schmerzen haben, wehren sich häufig durch Beißen. Grundsätzliche Dinge wie Fieber messen und Puls fühlen sind wichtig, um den Zustand des Tieres besser beurteilen zu können. Aber auch die Erstversorgung nach einem Insektenstich sollte gewährleistet sein.
Theorie und Praxis
Im Kurs will Traenkle Theorie und Praxis für die verschiedensten Situationen vermitteln, also überall dort, wo „Erste Hilfe“ für den Hund notwendig ist. Dazu zählen unter anderem der Ablauf der Hilfeleistungen in Notsituationen, die Sicherung der Lebensfunktionen (beispielsweise bei Bewusstlosigkeit), Blutstillung bei Blutverlust, das Anlegen verschiedener Verbände oder auch das richtige Entfernen von Zecken. Auch in Sachen Verbandtechnik läuft es anders als beim Menschen: „Nicht nur bei den anatomischen Voraussetzungen, auch beim Material gibt es Unterschiede“, erklärt Traenkle.
Grundlagen des Kurses sind notwendige Untersuchungen und Gewöhnungsübungen. Diese werden entweder an Dummys (Stofftiere) oder an einem erfahrenen Helferhund geübt. Dazu wird Traenkle ihren „Cooper“, eine Retriever-Mischung, in den Unterricht mitbringen. Die Kursteilnehmer selbst müssen ihre Vierbeiner allerdings zu Hause lassen. Abschließend weist die Hundetrainerin noch darauf hin, dass „die im Kurs vermittelten Maßnahmen den notwendigen Gang zur Tierarztpraxis natürlich nicht ersetzen“ können.