Nach der Warnstreikwelle in der bayerischen Milchindustrie, zu der die Gewerkschaft NGG nach der ersten Verhandlung aufgerufen hatte, brachte die zweite Verhandlungsrunde nun ein Ergebnis.
In 2015 steigen die Einkommen einheitlich um 90 Euro und die Ausbildungsvergütungen um 45 Euro. Dies entspricht in den allermeisten Entgeltgruppen einer prozentualen Erhöhung von über 3 %.
In 2016 steigen die Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 2,4 %.
Ab 2017 erhöht sich der Arbeitgeberbeitrag zur tariflichen Altersvorsorge von jetzt 700 Euro, auf dann 800 Euro jährlich. Entgeltumwandlung der Beschäftigten wird ebenfalls ab 2017 mit 10 % vom Arbeitgeber bezuschusst.
Möglich war das Tarifergebnis nur durch Warnstreiks in 19 Betrieben, mit ca. 2.500 Streikenden.
Freddy Adjan (Verhandlungsführer NGG): "Mit diesem Abschluss haben wir ein Zeichen gesetzt. Es war das Ziel, für die unteren Einkommensgruppen überproportional zu Erhöhen. Die Solidarität unter den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Branche war überwältigend".
Walter Linner (Landesbezirkssekretär NGG Bayern): "In einem Bereich wie der Altersvorsorge, der für die Zukunft eine entscheidende Rolle spielt, haben wir für die Beschäftigten der bayerischen Milchindustrie einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die Entgeltumwandlung zur Altersvorsorge wird damit zusätzlich ein gutes Stück attraktiver."
Nach einem langen Verhandlungstag zeigte sich die NGG Tarifkommission hochzufrieden mit dem erzielten Abschluss. Die Warnstreiks haben einmal mehr die enorme Stärke von NGG in dieser Branche demonstriert, und ein Ergebnis hervorgebracht, das bundesweit Maßstäbe setzt.