Die Sperrung der Eishalle in Bad Wörishofen bringt für die Eishockey- und Eiskunstlaufvereine der Kneippstadt erhebliche Probleme mit sich. Im schlimmsten Fall, drohe das „Aus“, so der Vorstand des EV Bad Wörishofen Josef Schweinberger bei Radio AllgäuHIT. Hintergrund ist eine dreiwöchige Sperre der Eishalle. Und das, obwohl ein Sachverständiger wohl schon eine Freigabe gegeben haben soll. Fazit von Schweinberger: "Für uns ist die Saison gelaufen".
Hintergrund ist eine Entscheidung von Bürgermeister Paul Gruschka, so der Eishockeyvereinsvorsitzende. Dieser sei bekanntlich Rechtsanwalt und wolle daher auf Nummer sicher gehen. Das Urteil des Sachverständigen reiche ihm nicht aus. Der Bürgermeister lasse jetzt laut Schweinberger prüfen, in wie weit er aus der Verantwortung sei, wenn er die Freigabe zur Nutzung der Eishalle aufgrund der Aussage des Sachverständigen erteile. Diese Prüfung dauere aber wohl noch drei Wochen. So lang soll die Eishalle Bad Wörishofen jetzt gesperrt bleiben.
Fatale Folgen für Eishockey und Eiskunstlauf
Beide Vereine zusammen haben rund 320 aktive Sportlerinnen und Sportler. Die Eiskunstläufer brächten etwa 150 Aktive auf das Eis, der Eishockeyverein etwa 170. Kinder, Erwachsene und Senioren, so Schweinberger. Sie alle könnten sich ab sofort nicht mehr auf Spiele oder Wettkämpfe vorbereiten. Schweinberger, seine Kollegen in der Vorstandschaft des EV Bad Wörishofen und auch die Funktionäre der Eiskunstläufer seien verzweifelt.
Ausweichen sei nicht so einfach möglich. Heimspiele könnten maximal in Buchloe ausgetragen werden, doch ob dort Zeiten frei sind und diese für die „Wölfe“ auch bezahlbar seien, sei noch nicht klar. Er erhoffe sich Hilfe von Seiten der Stadt, doch Teile des Stadtrats und auch Bürgermeister Gruschka seien nicht unbedingt Freunde des Eissports, so seine Meinung. Es gebe wohl auch Leute, die im Wegfall der Eissporthalle auch eine Kostenersparnis sähen.
Perspektive sieht alles andere als gut aus
Das Dachproblem liege nicht an der Stahlkonstruktion, so Schweinberger weiter, sondern vielmehr an der Verbindung von Holz und Stahl. Worüber er sich am meisten ärgert: Im August hatte es einen Hinweis an die Stadt gegeben, dass hier nachgebessert werden müsste und erst am Montag, den 19. Oktober sei dies dann vom Stadtbaumeister im Stadtrat öffentlich gemacht worden. „Viele Stadträte seien regelrecht geschockt worden“, so der Vorsitzende des Eissportvereins.
Doch wie es soll es weitergehen? Nach den drei Wochen könnte der Betrieb in der Halle wieder anlaufen. Doch was ist im Winter? Fällt der erste Schnee, sei die nächste Sperre vorprogrammiert. Und wie lange es dann wieder dauere, bis der Schnee abgeräumt sei und die Halle wieder freigegeben würde. Hinzu komme, dass dies wiederum keine Dauerlösung sei, sondern in die Sanierung investiert werden müsste. „In Bad Wörishofen gibt es bei solchen Bauprojekten einen regelrechten Stau“, so Schweinberger.
Die Vorstände setzen alles daran, den sportlichen Betrieb und damit auch ihre Vereine zu sichern. „Die Telefone laufen heiß“, so Schweinberger abschließend.