Die Stadt Kaufbeuren startet ein Pilotprojekt zur Straßenvermessung. In den nächsten Tagen wird für einige Stunden ein spezielles Messfahrzeug durch die Straßen von Kaufbeuren fahren. Es erfasst circa zehn Kilometer an Straßenzügen und erstellt Vermessungsbilder, die verschiedenen Abteilungen der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt werden. Bei diesem Projekt wird von Anfang an allen Belangen des Datenschutzes Rechnung getragen: Die Straßenbilder werden nur anonymisiert für verwaltungsinterne Informationssysteme zugänglich gemacht. Vor der Verwendung durch die ausschließlich städtischen Fachabteilungen werden Personen und Fahrzeugkennzeichen in einem automatisierten Prozess unkenntlich gemacht. Im Übrigen zeigen die Straßenbilder nur die für jedermann ohnehin einsehbaren Perspektiven aus dem öffentlichen Raum.
Deutliche Arbeitserleichterung
Die Stadt erhofft sich durch das Projekt eine spürbare Arbeitserleichterung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich in Zukunft vom Schreibtisch aus einen ersten Eindruck von einem beliebigen Ort des Straßenraumes machen. Zeitintensive Außendiensttermine sollen dadurch reduziert werden.
Die Straßen bilden die Lebensadern der Stadt. Die Kenntnis über ihren genauen Zustand, die Details der Gestaltung wie beispielsweise die Bordsteinhöhe, die Straßenmöblierung, die Verkehrsschilder, aber auch die anliegende Bebauung und Pflanzung berühren eine Vielzahl der täglichen Entscheidungsprozesse der städtischen Verwaltung. Mithilfe der neuen Aufnahmen können Objekte des Straßenraums am Computer dreidimensional vermessen und mit bestehenden Geodaten verglichen und digitalisiert werden. Arno Gebert, Projektleiter im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien bei der Stadt Kaufbeuren erläutert den Testlauf: „Die städtischen Abteilungen können nun drei Monate lang die Anwendung testen. Danach wird entschieden, ob das Pilotprojekt ausgedehnt wird.“
Datenschutz steht an erster Stelle
Das von der Stadtverwaltung beauftragte Unternehmen arbeitet nach dem Datenschutzkodex des Vereins zur Selbstregulierung der Informationswirtschaft (SRIW) und auch der Datenschutzbeauftragte der Stadt Kaufbeuren ist in das Projekt involviert.
(PM)