Ein junges Paar aus Nordreinwestfalen wurde am Freitagabend bei einer großen Bergtour von der Dunkelheit überrascht und verlor den markierten Weg aus den Augen. Als sich die Frau dann noch leicht am Sprunggelenk verletzte, war ein Weiterkommen nicht mehr möglich. Per Handy setzten sie einen Notruf ab.
Aufgrund der Beschreibung, die Beiden waren sicher, sich in der Nähe des Schrecksees bei Hinterstein zu befinden, machte sich eine Fußmannschaft der Bergwacht auf den Weg um sie sicher ins Tal zu bringen. Auf Grund der Erschöpfung und fortschreitender Unterkühlung wurde die Lage der Bergsteiger zunehmend ernst, weshalb der Einsatzleiter zusätzlich einen nachtflugtauglichen Rettungshubschrauber anforderte. Der Hubschrauber REGA 7 aus der Schweiz landete um Mitternacht am Neubau der Rettungswache in Hinterstein um einen ortskundigen Bergwachtmann an Bord zu nehmen.
Weder die Suchmannschaften, noch der Rettungshubschrauber, konnten die Gesuchten in dem beschriebenen Gebiet auffinden. Erst als der Hubschrauber seinen Suchradius bis ins benachbarte Österreich erweiterte, konnten die beiden weit entfernt vom Schrecksee lokalisiert und geborgen werden. Der Heli brachte die beiden zurück nach Hinterstein, wo sie um 2 Uhr Nachts an den Rettungsdienst übergeben und in eine Klinik gebracht wurden. Um 2:30 waren alle Retter wieder im Tal und konnten den Einsatz beenden.
Wären sie nicht von der Luft aus gefunden worden, hätte die Suche auf Grund der falschen Ortsangabe sicher bis weit in den nächsten Tag gedauert. Da die Beiden von einem abendlichen Regenschauer nass waren und wenig warme Kleidung dabei hatten, hätte eine Nacht bei den derzeitigen Temperaturen durchaus problematisch werden können.
Bei fünf weiteren Einsätzen, war die Bergwacht Hinterstein in der vergangenen Woche sehr gefordert, wobei viermal ein Rettungshubschrauber an der Bergung beteiligt war. Bei einem abgestürzten Bergsteiger kam in der Nähe des Kreuzkopfes leider jede Hilfe zu spät (wie berichtet).