Mittleres bis starkes Erdbeeben im Allgäuer Eishockey. Der EV Füssen ist mehr denn je von einer Insolvenz bedroht. Und nicht nur das: Die Oberliga-Lizenz wird es nach einem Bericht der "Eishockeynews" wohl nicht geben. Das Eishockey-Fachmagazin beruft sich auf eine Nachfrage bei DEB-Direktor Oliver Seeliger. Dieser wird wie folgt zitiert: "Füssen hat sich also leider erledigt."
Die Ostallgäuer hatten große Hoffnung auf ihren Erzrivalen in Kaufbeuren gesetzt. Der Zweitligist hatte sich die Situation des Oberligisten auch genau angesehen, konnten schlussendlich aber nicht helfen. Gleich mehrere Gründe hätten den Ausschlag gegeben, wie der ESV Kaufbeuren am Freitagabend mitteilte.
Wir zitieren aus der Original-Pressemitteilung des ESV Kaufbeuren:
Nach Erörterung der vorliegenden Zahlen und Fakten wurde von den Entscheidung den Gesellschaftern der ESVK Spielbetriebs GmbH getroffen, hier nicht aktiv zu werden.
Die Gründe dafür sind folgende:
An dieser Stelle möchten wir uns auch für einen sachlichen Umgang mit Herr Tiedge aussprechen, der so viel an Zeit und Geld dem EV Füssen geopfert hat und dessen Lebenswerk hier auf dem Spiel steht.
Wir wünschen dem EV Füssen alles erdenklich Gute und hoffen trotzdem auf einen positiven Ausgang.
Chronologie der Ereignisse aus Sicht des ESV Kaufbeuren:
Am 09.07. ist der Bürgermeister von Füssen, Paul Iacob, an den Rechtsanwalt der ESVK Spielbetriebs GmbH mit folgendem Hintergrund herangetreten:
Die Diskussion mit der Interessengemeinschaft in Füssen ist ins Stocken geraten. Die Gesellschafter der ESVK Spielbetriebs GmbH werden gebeten, die Bildung einer Spielbetriebs GmbH wie beim ESVK auch in Füssen zu überlegen.
Professionelles Eishockey im Allgäu ist sicherlich ein schwieriges Unterfangen. Insofern wäre in Augen der GmbH eine intensive Zusammenarbeit von Füssen und Kaufbeuren eine interessante Perspektive. Die Idee eines „Team Allgäu“ war im Vorfeld bereits als langfristige Möglichkeit diskutiert worden. Eine Übernahme des Vereins wurde von unserer Seite niemals gewünscht und in Erwägung gezogen.
Zu diesem Zweck erfolgte am 7. Juli ein Gespräch mit Vertretern der Stadt, des Vereins (u.A. Jürg Tiedge) und der Spieltriebs GmbH (Rechtsanwalt und ein Gesellschafter). In diesem Gespräch wurde uns unterbreitet, welche Möglichkeiten in Richtung einer Förderung einer Spielbetriebs GmbH bestehen.
Von Gesellschafterseite wurde hier bereits dargelegt, dass dies sehr schwierig wird. Die zeitliche und finanzielle Auslastung der Gesellschafter erlaubt ein derartiges Projekt eigentlich nicht. Eine weitere interne Diskussion und Überlegungen wurde hier notwendig.
Am 21.7. erfolgte ein weiteres Gespräch mit der Stadt, Vertretern des Vereins und im Speziellen Jörg Tiedge und seinem Anwalt Uwe Harnos, der ihn anwaltlich vertritt.
Für alle Beteiligten war klar, dass eine Ausgliederung der ersten Mannschaft nur dann möglich ist, wenn ein Betrieb dieser mit einer (mehr oder weniger) schwarzen Null möglich ist.
Um dies abzuklären, wurde mit Herrn Tiedge vereinbart, dass ein Haushaltsplan speziell für die erste Mannschaft aufgestellt wird und dieser den Gesellschaftern zu Verfügung gestellt wird.
Die Synergieeffekte wären hier z.B. das vereinfachte Management, die ausgezeichnete Jugend- und Nachwuchsarbeit beider Vereine, die räumliche Verfügbarkeit von drei Eisflächen etc.. (pm / AllgäuHIT)