Steigende Energiepreise treffen vor allem Menschen mit geringem Einkommen hart. Hilfe bietet das Projekt „Stromspar-Check PLUS“ mit kostenlosen Vor-Ort-Beratungsangeboten. Die Vertreter der 18 Stromspar-Check-Standorte in Bayern trafen sich jetzt im Energie- und Umweltzentrum Allgäu in Kempten zum Erfahrungsaustausch und betonten dabei die ökologischen und sozialen Aspekte der Initiative.
Mit dem vom Bundesumweltministerium geförderten Programm „Stromspar-Check PLUS“ werden Empfänger von Sozialleistungen wirkungsvoll beim Versuch unterstützt, ihre Energieausgaben zu senken, erklärte Jürgen Königstein, Caritas-Regionalkoordinator für Bayern. Speziell geschulte Stromsparhelfer – in den meisten Fällen ehemalige Langzeitarbeitslose – gehen direkt in die Wohnungen und zeigen den Menschen Möglichkeiten zum Stromsparen auf. Bei einem ersten Besuch werden dabei sämtliche Strom- und Wasserverbräuche aufgenommen. Zusammen mit der Analyse des Nutzungsverhaltens werden aus diesen Angaben eine individuelle Ausweitung erstellt und die entsprechenden Einsparpotenziale berechnet. Beim zweiten Besuch erhält der Haushalt dann kostenlos die jeweils als sinnvoll erachteten Energiesparartikel wie Energiesparlampen oder abschaltbare Steckerkleisten sowie praktische Tipp für weitere Einsparmöglichkeiten durch Verhaltensänderungen – zum Beispiel beim Heizen und Lüften und Waschen.
„Allein 66.366 energiesparende Leuchtmittel wurden auf die Weise verteilt“, berichtete Martin Sambale vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu, dass bayernweit für die Ausbildung und Betreuung der Stromsparhelfer verantwortlich ist. Bislang haben im Freistaat 8500 Haushalte das Stromsparcheck-Angebot angenommen und konnten dadurch ihren Energieverbrauch durchschnittlich um 320 kWh pro Jahr senken – macht eine Einsparung von rund 100 Euro pro Haushalt. Außerdem wurden 400 Gutscheine für den Kauf eines A+++-Kühlschranks ausgegeben, um die alten „Energiefress er“ gegen deutlich effizientere Modelle austauschen zu können. Damit ließen sich die Energieausgaben um weitere 100 Euro pro Jahr reduzieren. Rechnet man die Einsparungen aller in Bayern teilnehmenden Haushalte zusammen, ergibt sich seit dem Start des Projekts 2008 die gewaltige Summe von fünf Millionen Euro und eine Stromeinsparung über 15 Millionen kWh. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 40.000 Haushalten.
„Das sind beeindruckende Zahlen“, fand nicht nur Sambale. Die lokalen Vertreter von Diakonie, Caritas und Landkreisen zeigten sich beim Treffen in Kempten ebenfalls zufrieden mit den erzielten Resultaten. „Auch wenn es nicht immer ganz einfach ist an die Leute ranzukommen“, fügte Jürgen Königstein hinzu. Erleichtert werde der Zugang durch den Einsatz ehemaliger Langzeitarbeitsloser als Stromsparhelfer. „Sie kennen die Nöte der Zielgruppe häufig aus ihrer ei genen Lebenssituation heraus“, stellte Sambale fest. „Helfer und Ratsuchende begegnen sich auf Augenhöhe.“ Ende des Jahres läuft das Programm „Stromspar-Check PLUS“ aus. Angesichts der positiven Erfahrungen, so Königstein, sei man aber guter Hoffnung, dass „es eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte geben wird“. Weitere Infos unter www.stromspar-check.de und www.eza.eu
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