Bundespolizisten haben am Sonntag (24. Mai) einen mutmaßlichen Schleuser auf der A7 festgenommen. Im Wagen des 32-Jährigen befanden sich vier ausweislose Palästinenser. Ein Zuverdienst von 500 Euro hatte den Albaner offenbar zu der Schleusungstat verlockt.
Kemptener Fahnder kontrollierten Sonntagnacht die Insassen eines Pkws mititalienischen Kennzeichen auf Höhe Nesselwang. Lediglich der albanische Fahrer konnte sich ausweisen. Seine vier männlichen Begleiter hatten keine Papiere dabei. Wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise beziehungsweise einer Schleusung wurden alle fünf Personen zum Bundespolizeirevier gebracht. Dort gaben die Palästinenser im Alter von 21 bis 36 Jahren an, jeweils rund 6.000 Dollar für die Schleusung von Syrien bis nach Deutschland gezahlt zu
haben. Für die letzte Etappe ab Mailand seien nochmals je 400 Euro fällig geworden. Der albanische Fahrer räumte ein, dass er sich durch die Tour von Italien aus einen kleinen Zuverdienst sichern wollte. In der Vergangenheit sei er schon einmal für dieselben Auftraggeber gefahren und habe dabei rund 700 Euro kassiert. Nun hätte er mit seinen Passagieren für 500 Euro bis nach Ulm fahren sollen. Von dort sollten die Geschleusten per Zug weiter nach Dänemark gelangen. Die Auftraggeber hätten dafür garantiert, dass mit den
Ausweisen der vier Mitgenommenen alles in Ordnung sei.
Auf den erhofften Zuverdienst muss der 32 Jährige jedenfalls verzichten. Die Bundespolizisten lieferten den albanischen Staatsangehörigen nach Vorführung beim Richter zur Untersuchungshaft in die Justizvollzugsanstalt Kempten ein. Er wird sich wegen Einschleusens von Ausländern strafrechtlich verantworten müssen. Die vier Palästinenser wurden der Flüchtlingsstelle in München zugeleitet.