„Die jahrelange stationäre Unterversorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist zumindest in und um Kempten gebremst“, so das Fazit der grünen Landtagsabgeordneten Ulli Leiner und Thomas Gehring nach ihrem Informationsbesuch im neuerrichteten Bezirkskrankenhaus mit seinen schönen, hellen Räumen.
„Die 33 neuen Betten waren innerhalb von vier Tagen belegt. Mit dem Neubau haben wir jetzt die räumlichen Gegebenheiten, um die Stationen offener zu führen“, ergänzt der ärztliche Direktor, Prof. Dr. Brieger.
Der gemeinsame Eingang mit dem Klinikum Kempten wirke der Stigmatisierung von Menschen mit seelischen und psychischen Erkrankungen sicher entgegen. Die Anbindung an das Krankenhaus werde zu einer engeren Zusammenarbeit führen und senke die Hemmschwelle, Hilfe in der Psychiatrie zu suchen und stärke die gesundheitliche Gesamtversorgung der Menschen.
„Die ambulante Versorgung von psychisch kranken Menschen müsse dringend verbessert werden. Dazu gehören Krisendienste ebenso wie nachgehende und aufsuchende Hilfe“, erklärt Bezirksrätin Barbara Holzmann.
Laut Kerstin Celina wird der gerontopsychiatrische Bereich an Bedeutung gewinnen, da Depressionen im Alter und Persönlichkeitsstörungen zunehmen und psychisch Kranke auch immer älter werden.
Prof. Brieger ist überzeugt, dass die Psychiatrie bei der UN Behindertenkonvention zu wenig Flagge zeigt“.
Weitere Themen waren u.a. auch die Personalgewinnung, die Arbeitszufriedenheit sowie die Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (pm)