„Was zum Thema Mindestlohn von einigen Arbeitgebern geäußert wird, übertrifft meine schlimmsten Erwartungen“, erklärt der DGB-Kreisvorsitzende Ludwin Debong in einer Stellungnahme zur jüngsten Vorstandssitzung des DGB Lindau. „Anscheinend ist beim Thema Lohndumping auch im Bodenseeraum noch wesentlich mehr Schindluder getrieben und getrickst worden, als wir sowieso schon vermutet haben“, so Debong weiter.
Anders lassen sich seiner Meinung nach die zum Teil unsäglichen Reaktionen nicht erklären. Der DGB Allgäu hoffe, „dass sich jetzt auch mal die Arbeitgeber melden, für die es selbstverständlich ist, halbwegs menschenwürdige Löhne zu zahlen und die durch die Polemik von einem Teil ihrer Kollegen ungerechtfertigt ebenfalls in ein schiefes Licht gerückt werden.
Kritik an der CSU übte bei der Sitzung der Lindauer DGB-Vorsitzende Helmut Neudert. Die Vorschläge der CSU zur Reform des Streikrechts – Zwangsschlichtung vor einem Streik, Anmeldung von Streiks vier Tage vorher und anderes mehr – seien, so Neudert, „eine nicht akzeptable Einschränkung eines Grundrechtes für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“. Der DGB sei gespannt, wann und wie sich die heimischen CSU-Landtagsabgeordneten, die bei ihren Sonntagsreden die Tarifautonomie immer „über den Schellenkönig loben“, zu dieser von ihrer Partei vorgeschlagenen Einengung des Streikrechts äußern.
125 Jahre Maikundgebung
Ein weiteres Thema, mit dem sich der DGB in Lindau beschäftigte, war der anstehende 1. Mai 2015. „Die Zukunft der Arbeit gestalten wir!“ lautet das diesjährige Motto. Die Maikundgebung, die sich heuer weltweit zum 125. Mal jährt, findet am 1. Mai 2015 ab 10.00 Uhr am Lindauer Seehafen (beim Cafe „Graf“) statt. Referentin ist diesmal Jasmin Steinert, IG Metall-Gewerkschaftssekretärin aus Kempten.