Der alte Kinderabzählreim von den „Zehn kleinen Negerlein“ verbietet sich heutzutage von selbst, weil politisch nicht korrekt. Im Hinblick auf die Personalsituation beim FC Memmingen vor dem Regionalliga-Auswärtsspiel am Samstag (14 Uhr) beim VfR Garching kommt er einem aber doch unfreiwillig irgendwie in den Sinn.
Mit den verhängten Gelben Karten gegen den SV Wacker Burghausen gegen Sebastian Bonfert, Dennis Hoffmann und Andreas „Bobo“ Mayer hat sich das angestammt Memminger Mittelfeld schlagartig aufgelöst. Zwar kehrt Rotsünder Matthias Jocham zurück, aber seine automatisch nach der fünften Verwarnung gesperrten Nebenleute wird er vermissen. Nachdem zudem Thomas Thönnessen mit Fieber ausfällt und Branko Nikolic, Raffael Friedrich, Ugur Kiral sowie Michael Wende auch nicht spielen können, stellt sich die Mannschaft praktisch von alleine auf. Der junge Vinko Sapina wird wohl in die zentrale Rolle schlüpfen, einer der Abwehrleute könnte die Doppel-Sechs ergänzen. Die anderen Lücken könnten von Steffen Friedrich, Julian Feneberg, Kevin Ruiz oder Edgar Weiler in der Startelf gefüllt werden. Für die Ersatzbank bleiben jedenfalls nicht allzu viele übrig, da die zweite Mannschaft gleichzeitig im Landesliga-Einsatz ist. „Wenn wir komplett wären, hätte ich gesagt, wir fahren nach Garching, um zu gewinnen“, ist sich FCM-Trainer Thomas Reinhardt etwas unschlüssig, wie gut die so nicht eingespielte Formation funktionieren wird. So könnte er auch mit einem Punkt gut leben. Damit würde der abstiegsgefährdete Aufsteiger, der seit fünf Begegnungen auf einen Sieg wartet, in der Tabelle auf Distanz gehalten. Das Hinspiel war für den FCM in Bestbesetzung mit 3:0 eine klare Sache gewesen.