Der geplante Zusammenschluss der Allgäuer Skigebiete Grasgehren und Riedbergerhorn steht offenbar vor dem Aus. Grund ist eine Absage von CSU-Umweltministerin Ulrike Scharf in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Sie will in Balderschwang und Obermaiselstein auf sanften Tourismus als Alternative setzen. Die SZ sieht das gesamte Projekt dadurch bereits als abgelehnt an.
Dem Redakteur der Süddeutschen Zeitung Christian Sebald sagte die CSU-Politikerin: "Ich sehe das Projekt kritisch. Die geplante Gondelbahn und die neuen Pisten liegen außerhalb der vorhandenen Skigebiete in einem höchst sensiblen Naturraum und weitgehend innerhalb der Schutzzone C des Alpenplans."
Die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein wollten zuletzt versuchen, den Schutzstatus C des Alpenplans von 1972 aufzuweichen. Sie sehen das Projekt als einzigen Ausweg an, um den Tourismus in beiden Orten langfristig zu sichern. Schneesicherheit wäre garantiert, da die Talstation schon auf Höhe mancher Bergstation im Allgäu liegt. Gegenwind gab es von Seiten der Naturschützer. Sie befürchteten Auswirkungen auf andere Gebiete mit gleichem Schutzstatus.
Landratsamt Oberallgäu will Genehmigungsverfahren abwarten
Im Landratsamt in Sonthofen hat man die Meldung der SZ heute Früh ebenfalls zur Kenntnis genommen. Von einem "Aus", wie es SZ-Redakteur Sebald betitelt will hier aber niemand sprechen. Es würde schon viel in die Aussage der Ministerin hineininterpretiert, meint Pressesprecher Andreas Kaenders. Der Behörde liegt keine offizielle Stellungnahme vor. Außerdem laufe das Genehmigungsverfahren - Dieses müsse abgewartet werden.
Liftbetreiber und Bürgermeister hatten von der Meldung durch Radio AllgäuHIT erfahren. Sie wollen sich umfassend ein Bild machen und dann Stellung nehmen.