Der Kampf gegen die Rindertuberkulose beginnt in diesen Tagen im Oberallgäu. Veterinäre machen sich zu zahlreichen Landwirten auf um tausende Rinder zu testen. Nur getestete Tiere dürfen diesmal überhaupt den Sommer auf den zahlreichen Alpen verbringen. Ausnahmen soll es nicht geben.
Eine Regelung wie im vergangenen Jahr, das es eine Trennung zwischen Sennalpen und anderen Alpen gab, gibt es im Alpsommer 2015 nicht mehr. Verweigerer müssen ihre Tiere demnach im Stall oder auf der Weide im Tal grasen lassen. Von den ursprünglichen Gegnern auf Seiten der Landwirte sind noch genau drei übrig. Diese sollen mit Zwangsgeldern und weiteren Maßnahmen dazu gebracht werden, die von vielen Berufskollegen bereits geduldete Untersuchung der Tiere, über ihren Betrieb ergehen zu lassen.
Der Pressesprecher des Landratsamts in Sonthofen, Andreas Kaenders, erklärt bei Radio AllgäuHIT, warum es so wichtig ist, dass alle Rinder getestet werden:
"Grundsätzlich haben wir als Behörde die Aufgabe, für die Sicherheit der Verbraucher zu sorgen. Das Vertrauen in Allgäuer Produkte wie Bergkäse oder Milch dürfen wir nicht aufs Spiel setzen, daher müssen wir dafür sorgen, dass mögliche Gefahren von vorneherein ausgeschlossen werden - Dies ist mit der Kontrolle aller Tiere, die für einen Auftrieb auf die Alpen in Frage kommen, der Fall". (Andreas Kaenders, Pressesprecher - Landratsamt Oberallgäu in Sonthofen)
Auch den meisten Landwirten ist daran gelegen. Viele hätten sich schon beim Landratsamt in Sonthofen gemeldet, um möglichst schnell die Kontrolluntersuchung hinter sich zu bringen und um Klarheit zu haben, das im heimischen Stall alles in Ordnung ist.
Hunderte Tiere mussten im vergangenen Jahr gekeult werden, nachdem ein entsprechender Test angeschlagen hatte. Wie sich die Rinder angesteckt haben, ist dabei noch nicht ganz klar. Auch eine Übertragung vom Wild auf das Nutzvieh war immer wieder im Raum gestanden. Doch dafür gibt es keine ausreichenden Beweise. Fest steht laut Andreas Kaenders auch, dass festgestellt wurde, dass eine Ansteckung von Wild zu Wild oder von Rind zu Rind deutlich häufiger vorkomme als von Wild zum Rind oder umgekehrt.