Dem Allgäuer CSU- Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke ist ein im Dialekt gesprochenes Wort im Bundestag zum Verhängnis geworden. Er hatte im Bezug auf Arbeitslose den Begriff "Grippl" verwendet. Im Internet hat der Vorfall von Donnerstag einen echten Shitstorm ausgelöst (Facebookseite von Stephan Stracke). Neben Beleidigungen übelster Art, muss sich der Sprecher für Arbeit und Soziales auch mit Rücktrittsforderungen auseinandersetzen.
Die Angreifer setzen seinen Ausdruck dem hochdeutschen Wort "Krüppel" gleich und meinen, dass sich Stracke über einen gebrechlichen oder behinderten Menschen lustig macht. Wer sich den Ausschnitt im Parlamentsfernsehen ansieht, hört von Stracke folgenden Ausspruch: "Es nützt nichts noch so viele Hilfesystem zu haben, wenn man halt ein fauler Grippl ist und einfach nicht arbeiten will".
Unmittelbar danach hatte es sofort einen Zwischenruf gegeben, dem aber keine Beachtung geschenkt wurde. Die nachfolgende Politikerin der LINKEN Katja Kipping forderte im Anschluss eine Entschuldigung und zeigte sich empört von Strackes Ausspruch. Nach ihrem Beitrag klärte Stracke auf, es handle sich um einen typischen Allgäuer/Bayerischen Ausdruck. Als Grippl bezeichne man jemanden, der es mit der Arbeit nicht so genau nehme. Das Erwerbslosen Forum Deutschland fordert sogar eine nachträgliche Rüge durch den Bundestagspräsidenten. Dieser hatte in der Sitzung dazu aber offenbar keinen Anlass gesehen.