Nach Bad Hindelang ist standesgemäß Oberstaufen beim Viehscheid dran. Etwa 1.000 Tiere sind heute von den Alpen rund um die oberallgäuer Marktgemeinde ins Tal abgetrieben worden. Der Alpsommer ist damit auch an dieser Stelle zu Ende.
Von den eher kühlen Temperaturen und den Niederschlägen ließen sich weder Einheimische noch Urlauber abhalten. Hinzu kamen noch einmal tausende, die das Spektakel per Livestream in aller Welt verfolgt hatten. Zusammen mit der Firma Silberstern aus Kempten hatte Oberstaufen eine Übertragung auf der ortseigenen Internetseite realisiert. In einer fernsehähnlichen Übertragung erfuhren die Zuschauer sämtliche Informationen rund um die beteiligten Alpen, es gab Einspielfilme zu den Vorbereitungen zu sehen oder auch, was das Besondere am Leben als Alphirte ist.
Für den frisch bebackenen Bürgermeister Martin Beckel eine echte Premiere. Auf dem Viehscheid war er zwar schon lange vorher Gast, doch nicht als Schirmherr. Diese Funktion hatte er das erste Mal inne. Hinzu kam die Schellenverlosung - Auch diesen Part übte Beckel das erste Mal aus, seitdem er das Amt dieses Jahr übernommen hatte.
Das Wetter im Alpsommer hätte besser sein können, insgesamt seien die Alphirten aber sehr zufrieden gewesen, urteilte der stellvertretende Tourismuschef Sigbert Prestel im Interview bei Tourismuschefin Bianca Keybach. Alle am Staufener Viehscheid beteiligten Alpen hatten außerdem ein Kranzrind. Es gab also glücklicherweise keine größeren Unfälle und Unglücke.
Der Viehscheid ist in Oberstaufen noch nicht dabei. Bis in den Samstagmorgen hinein wird weitergefeiert. Außerdem findet nächsten Freitag der Viehscheid in Thalkirchdorf statt. Da gibt es innerhalb der Marktgemeinde also nochmals die Gelegenheit den Ausklang des Alpsommers ausgelassen zu feiern.
Morgen geht es unter anderem in Oberstdorf (Oberallgäu) weiter. Auch in Maierhöfen (Westallgäu), Pfronten, Schwangau, Seeg (alle Ostallgäu) ist morgen Viehscheid.