Ein langer und harter Streik ist von Erfolg gekrönt: Nach mehr als 2.500 Streikstunden an den Autobahnraststätten in Thüringen und Bayern ist die Autogrill Deutschland GmbH zu tarifvertraglich geregelten Arbeitsbedingungen bereit. Das Unternehmen, das sich über eine Holding indirekt mehrheitlich im Besitz der italienischen Benetton-Familie befindet, hat gestern seinen Beitritt zum Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) angekündigt.
„Damit werden die Arbeitsbedingungen der bundesweit rund 1.300 bei Autogrill Beschäftigten tariflich abgesichert. Der Willkür des Arbeitgebers ein Ende zu setzen, war nur möglich durch den mutigen Arbeitskampf und das Durchhaltevermögen der Autogrill-Beschäftigten an den Raststätten in Thüringen und Bayern, die seit fast fünf Monaten gestreikt haben.
Auch die Ankündigung eines bundesweiten Benetton-Aktionstages hat gewirkt“, ist sich Walter Linner, Landesbezirk Bayern der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), sicher.
„Statt am Freitag zu protestieren, fordern wir Autogrill und den Arbeitgeberverband auf, die Modalitäten der Eingliederung in den Flächentarifvertrag schnell und sozialverantwortlich mit der NGG zu regeln“, so Linner.
Die Verhandlungen mit dem Bundesverband der Systemgastronomie über die Flächentarifverträge stehen ebenfalls vor der Tür: „Wir wollen gemeinsam mit dem BdS die Tarifbedingungen weiter entwickeln, denn: Gute Arbeit braucht gute Bezahlung. Gute Arbeit gibt es nur mit Tarifvertrag.“