Die Bundespolizei hat am Samstag (23. August) auf der A 96 einen syrischen Staatsangehörigen festgenommen, der beschuldigt wird, als Schleuser tätig gewesen zu sein. Er hatte eine syrische Familie gegen Bezahlung ins Land gebracht.
An der Anschlussstelle Sigmarszell unterzogen die Fahnder die Insassen eines in Frankeich zugelassenen Pkw einer Kontrolle. Anders als der Fahrer, der eine französische Aufenthaltsgenehmigung mitführte, verfügten seine Begleiter, eine fünfköpfige Familie, nicht über die erforderlichen Einreisepapiere. Sie gaben an, ursprünglich aus Syrien zu stammen. Mit einem Schiff seien sie zunächst von Ägypten aus nach Italien geschleust worden.
Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei hat der 43-Jährige die zwei Erwachsenen, 44 und 34 Jahre, sowie die Kinder im Alter von zwölf, neun und fünf Jahren für insgesamt 2.000 Euro von Mailand aus nach Deutschland gefahren. Der mutmaßliche Schleuser gab an, große finanzielle Probleme zu haben. Daher habe er sich entschlossen, mit illegalen Beförderungen Geld zu verdienen. Das Kemptener Amtsgericht ordnete seine Untersuchungshaft an. Am Sonntag lieferten ihn die Bundespolizisten in die Justizvollzugsanstalt Kempten ein.
Die syrische Familie wurde der der Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Zirndorf (Landkreis Fürth) zugeleitet. In der Münchener Flüchtlingsstelle ist wegen eines Masern-Ausbruchs derzeit keine Aufnahme möglich. Über das Wochenende verteilt hat die Bundespolizeiinspektion Rosenheim insgesamt 101 unerlaubt Eingereiste in Gewahrsam genommen.