Bei ihrem Besuch im Oberallgäu informierte sich die Bundestagsabgeordnete der Grünen Ekin Deligöz zusammen mit den Landtagsabgeordneten Ulli Leiner und Thomas Gehring an der Berufsschule in Immenstadt über die Integration und die Ausbildung von Flüchtlingen und Asylbewerbern.
„AsylbewerberInnen und Flüchtlinge sind bis zum Alter von 24 Jahren berufsschulpflichtig“, erklärte Schulleiter Dieter Friede. In zwei Klassen - kurz BAF-Klassen genannt - sollen die jungen Menschen Deutschkenntnisse erwerben, praktische Kenntnisse in verschiedene Berufsparten vermittelt bekommen und auf das Berufsleben vorbereitet werden.
Die Ausbildung wird seit dem Schuljahr 2013 auch in Immenstadt angeboten - inzwischen wurde eine zweite Klasse eingerichtet. Stellvertretender Schulleiter Peter Eisenlauer zeigte sich mit der Entwicklung grundsätzlich zufrieden. Es gebe eine große Nachfrage und die Schüler - vorwiegend junge Männer zwischen 16 und 21 Jahren - seien leistungswillig und interessiert. Man habe selbst Erfahrungen sammeln müssen, der Unterricht laufe aber trotz Sprachbarrieren und kulturellen Unterschieden gut. Man wolle keine Luftschlösser sondern realistische Perspektiven für die Schüler aufbauen. Ekin Deligöz nannte das Angebot ein "wichtiges Integrationsprojekt, das kontinuierlich fortgeführt und ausgebaut werden muss": "Es ist auf jeden Fall gut, wenn die jungen Menschen auf eigenen Füßen stehen können. Ob sie nun hier bleiben oder wieder in ihre Heimat zurückkehren wollen", so die Bundestagsabgeordnete.
Die Kreissprecherin Elfriede Roth machte deutlich, dass es gerade für Flüchtlinge in Sonthofen noch einen großen Bedarf an Ausbildungsmöglichkeiten gibt. Thomas Gehring wies auf die derzeit laufende Diskussionen zum Landeshaushalt hin und dass entsprechende Mittel für Lehrerstellen zur Bildung neuer Klassen eingestellt werden müssen. Ulli Leiner sieht die Notwendigkeit, dass die Allgäuer Betriebe auch für Flüchtlinge zunehmend Praktikumsplätze anbieten, Schulleiter Dieter Friede konnte dabei bereits auf erste gute Erfahrungen mit Praktikanten in Betrieben der Region verweisen.