Vor genau einer Woche hat Claudia Bernert aus dem oberallgäuer Immenstadt ihren Hungerstreik vor dem Allianz-Gebäude in München gestartet. Am Wochenende erlitt sie einen Schwächeanfall, musste mit einem Krankenwagen in eine Klinik in der bayerischen Landeshauptstadt gebracht werden. Sie kämpft für ihren Sohn Daniel, der durch Sauerstoffmangel bei der Geburt eine schwere Behinderung davontrug. Ihrer Meinung nach sind die Verantwortlichen für diese Schäden eine Hebamme und ein Arzt am Krankenhaus in Immenstadt.
"Mama #Bernert ist heute vom Notarzt in die Klinik eingewiesen worden. Aus diesem Grund und aus Liebe und Verantwortungsbewusstsein mir gegenüber hat sie ihren Hungerstreik beendet. Der Kampf gegen die Ungerechtigkeit geht aber weiter. Wenn sie fit genug ist, sitzt sie am Montag wieder für mich vor der Allianz", heißt es auf der Facebookseite von Daniel Bernert. Inzwischen ist dort auch ein offener Brief veröffentlicht worden. Darin bietet Claudia Bernert der Allianz ein Gespräch an. Der große Versicherungskonzern hatte zuletzt verlauten lassen, dass man der Familie 1,8 Millionen angeboten hätte, diese aber nicht angenommen hätte. Claudia Bernert hatte diesen Vorstoß des Versicherers als unwahr zurückgewiesen.
Ihr Vorwurf: 22 Jahre lang hat die Allianz jeden Richterspruch angefochten. Erst schlussendlich war der Versicherungskonzern als Sieger vom Platz gegangen. Denn: Das Landgericht Kempten hatte schon einmal entschieden, dass Daniel Bernert Schadenersatz zusteht, allerdings war dieses Urteil vom Oberlandesgericht München wieder aufgehoben worden. Für Claudia Bernert stützt sich diese Entscheidung auf ein falsches Gutachten. Allerdings hatte der Bundesgerichtshof eine Revision verweigert - Alle rechtlichen Mittel sind daher ausgeschöpft. Die Allianz teilte daraufhin mit, dass ihr nun die Rechtsgrundlage für Schadenersatzzahlungen fehle.
Der Schwächeanfall und der Krankenhausaufenthalt haben Claudia Bernert gezwungen, den Hungerstreik zu beenden. In dem genannten Schreiben kündigt sie aber an, heute wieder vor dem Allianz- Gebäude zu stehen. Im Rücken hat die Oberallgäuerin über 52.700 Unterstützer aus dem Internet. Sie alle haben eine Petition unterschrieben, bei der es um Gerechtigkeit für Daniel Bernert geht, so der Wortlaut auf der Internetseite change.org.