Der Oberbürgermeister aus Kaufbeuren, Stefan Bosse, kam mit seinem Appell gegen den Bürgerentscheid in die Kritik. Bosse hatte sich vor ein paar Tagen im Internet an seine Büger gewandt. Sie sollen nicht bei dem von der Opposition angestrebten Bürgerbegehren um die Zukunft des Forettle teilnehmen.
Bosse begründet dies, dass bei einer Mehrheit des Bürgerbegehrens die Stadtentwicklung auf Jahre blockiert sei. Das Bürgerbegehren ziele darauf ab, im Forettle und im Bereich des Parkstadions ein neues Stadtviertel für Wohnen und Dienstleistung entstehen zu lassen. Laut Bosse dürfte die Stadt dann weder ein neues Eisstadion in diesem Bereich planen noch den Wiederaufbau an alter Stelle in Angriff nehmen. Vielmehr müsste für das Eisstadion ein völlig neuer Standort gesucht werden. In Facebook häufen sich nun die Kommentare unter diesem Appell, Bosse würden die Felle davonschwimmen. In der Frage um den Bürgerentscheid gehe es schon lange nicht mehr um die Sache selbst, sondern um Machtspiele der Politiker in der Stadt.
Der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler und Kaufbeurer Stadtrat Bernhard Pohl schießt gegen die Droh-Ansprache von Oberbürgemeister Stefan Bosse zurück. Im Schiffeversenken um die Zukunft des Forettle ist Pohl empört: Es sei unerträglich, so zu tun, als ob die Zukunft des ESV Kaufbeuren durch unser Bürgerbegehren gefährdet sei. Bosse setze gegen die Kreativität des Bündnisses auf Angstmache bei der Bevölkerung. Das Bürgerbegehren in Kaufbeuren läuft diese Woche.