Zwei Tage nach dem Brand dreier Reihenhäuser mit zwölf teils Schwerstverletzten Personen in Oberstdorf ist die Ursache für das Feuerdrama am vergangenen Wochenende noch immer unklar. Immerhin schließen die Ermittler der Kriminalpolizei Kempten eine vorsätzliche Brandstiftung aus.
Damit sind eine fahrlässige Brandstiftung durch einen der Bewohner des Hauses oder eine technische Ursache weiter im Bereich des Möglichen. Um endgültig Klarheit in dieser Angelegenheit zu haben, reist ein Sachverständiger des Bayerischen Landeskriminalamtes aus München heute oder am morgigen Dienstag ins Allgäu. Dieser soll anschließend sofort mit der Ermittlungsarbeit beginnen und seine Kollegen der Kriminalpolizei Kempten unterstützen.
Unterdessen ist eine lebensgefährlich verletzte Frau zumindest außer Lebensgefahr. Die 53-jährige bewohnt eine Dachwohnung in einem der brennenden Reihenhäuser. Sie galt als vermisst und konnte von den Einsatzkräften erst spät aus ihrer Wohnung befreit werden. Wie die Polizei gegenüber Radio AllgäuHIT bestätigte, brachte sie ein so genannter „Intensivhubschrauber“ mit einer schweren Rauchvergiftung in die Unfallklinik nach Murnau. Neben ihr gab es noch zwei mittelschwer- und neun leichtverletzte Personen. Diese konnten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.
Um die Unterbringung der Familien hat sich unter anderem der Markt Oberstdorf gekümmert. So sind an einen Teil der Betroffenen über die Kurverwaltung Ferienwohnung vermittelt worden, andere kamen bei Verwandten unter. Ihre Wohnungen sind wohl für längere Zeit nicht bewohnbar. Insgesamt schätzen die Beamten, dass ein Schaden von mindestens 750.000 Euro entstanden ist.
Am Samstagmorgen gegen 1:15 Uhr war das Feuer ausgebrochen. Meterhoch schlugen die Flammen aus den Gebäuden. Über 150 Einsatzkräfte waren vor Ort. Neben den Feuerwehren aus Sonthofen und Oberstdorf waren Kräfte aus den Ortsteilen der südlichsten deutschen Marktgemeinde beteiligt.