Die Bundespolizei hat am Dienstag sechs Eritreer ohne Papiere am Kemptener Bahnhof aufgegriffen. Sechs weitere eritreische Staatsangehörige, die mit einem Zug in Richtung Frankfurt (Main) fuhren, konnten in Ulm vorläufig festgenommen werden.
Kemptener Bundespolizisten kontrollierten die sechsköpfige Gruppe am Bahnhof Kempten. Keine der Personen hatte einen Pass bei sich. Die Männer im Alter von 14 bis 25 Jahren gaben an, mit einem Schleuser von Mailand aus nach Deutschland gekommen zu sein. Für die Fahrt hätten sie pro Person zwischen 500 und 700 Euro bezahlt. In der Nähe des Bahnhofs hatten sie schließlich aus dem Pkw steigen sollen. Erste Ermittlungen ergaben, dass zwei der Eritreer bereits in Italien um Asyl gebeten hatten. Sie werden dorthin ausreisen müssen, um die bereits eröffneten Asylverfahren zu betreiben. Die anderen vier wurden an die Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, beziehungsweise das Jugendamt weitergeleitet.
Aufgrund von Bürgerhinweisen schlossen die Beamten darauf, dass sich noch weitere unerlaubt eingereiste Afrikaner in Kempten aufhielten. Zeugenangaben zufolge hatten sich diese nach einer Zugverbindung Richtung Frankfurt (Main) erkundigt. Die Kemptener Fahnder verständigten daraufhin das Bundespolizeirevier in Ulm. Beim Zughalt an dortigem Bahnhof konnten daraufhin sechs weitere eritreische Staatsangehörige aufgegriffen werden. Die Bundespolizei ermittelt nun gegen die Hintermänner der Schleusungen und den bisher unbekannten Fahrer, der die Eritreer nach Deutschland gebracht hat.