Das bayerische Kultusministerium möchte das Zusammenleben zwischen jungen Menschen mit und ohne Behinderung weiter intensiv fördern! Inklusion ist dieser Tage das große Stichwort, unter diesem Begriff sollen auch im Unterricht Grenzen entfernt werden. „Inklusion“ stammt vom lateinischem „includere“ und bedeutet einbeziehen. Sie soll keine Maßnahme gegen schon bestehende Probleme darstellen, sondern vielmehr verhindern, dass sie entstehen.
An Schulen spricht man daher von einem Inklusionsprofil. An Grundschulen können so Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf am geregelten Unterricht teilnehmen. Auch in der Grundschule Sonthofen-Rieden wird seit zwei Jahren nach diesem Prinzip unterrichtet. Die Kinder, die sonst am Förderzentrum beschult werden, können dieser Grundschule zugewiesen werden. Dafür wurden zwei Lehrkräfte des Förderzentrums zugeordnet, zusätzlich wurden mehr Lehrerstunden eingeräumt. So ist es immer möglich, zwei Fachkräfte für eine Klasse zur Verfügung zu stellen.
Die Schule hat sich für das inklusive Profil entschieden, da schon vorher Kinder mit besonderem Förderbedarf beschult wurden. Es hat auch schon immer eine Kooperation mit dem benachbartem Förderzentrum gegeben. Erste Erfolge der Umstrukturierung zeigen sich jetzt schon im Verständnis der Schüler füreinander. Auch die Ängste der Eltern mit lernunauffälligen Kindern, dass diese etwa dadurch benachteiligt würden, wurden beseitigt, denn auch sie profitieren von den zusätzlichen Lehrerstunden. Und Potenzial ist auf jeden Fall noch vorhanden, erklärt Direktorin Marion Arnold. Die Umstellung des Unterrichts erfordert Zeit und auch für mehr Räumlichkeiten muss gesorgt werden. Aber das Ziel der Zukunft soll sein, dass nach und nach jede Grundschule nach dem Profil der Inklusion arbeitet.