Neue Runde im Streit zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und dem Möbelgiganten XXXLutz in Kempten. Laut Ver.di- Geschäftsführer Werner Röll fühle sich XXXLutz "ertappt" und "geoutet", so der Wortlaut in einer Pressemitteilung am heutigen Montagmorgen.
Nach der durchaus deutlichen Kritik von Ver.di am Arbeitgeber XXXLutz hätte dieser reflexartig mit frühkapitalistischen Sprüchen und bereits traditionellen Drohgebärden reagiert, so die Gewerkschaft. Ver.di- Bezirksgeschäftsführer Werner Röll: "XXXLutz fühlt sich ertappt und antwortet mit der üblichen, inzwischen eher langweiligen, Rhetorik. Das Totschlagargument „Arbeitsplätze“, die bösen Gewerkschaftsfunktionäre - da fehlt nur noch der Hinweis auf irgendwelche Glaspaläste, die es übrigens auch nicht gibt!"
XXXLutz habe bestätigt, dass in einem Fall einer Filialschließung in München keinerlei Abfindung gezahlt worden sei. Röll: "Dass sich XXXLutz jetzt noch dafür rühmt, den von ihr gekündigten Beschäftigten das Gehalt bis zum Ende der Kündigungsfrist bezahlt zu haben, passt ins traurige Bild. Erfreulicher Weise gibt es Vorschriften, die auch diese Firma nicht umgehen kann."
Tarifbindung und Betriebsräte seien demokratische, durch Grundgesetz und Gesetze gesicherte Werte. Ver.di gehe es in erster Linie nicht um XXXLutz, sondern um Grundwerte in Deutschland. "Uns Gewerkschaften geht es um faire und gute Arbeitsbedingungen, am liebsten gemeinsam mit Politik und den Unternehmen. In vielen Fällen funktioniert das - schwarze Schafe werden wir weiterhin öffentlich machen, auch wenn’s diesen nicht gefällt!", so Röll.
In Bezug auf XXXLutz verweist Ver.di deshalb auch auf die Möglichkeit , den schlechten Ruf, den die Firma als Arbeitgeber genießt, abzustreifen: "In Kempten beginnt ein Neustart, jetzt ist XXXLutz am Zug, ver.di steht für Gespräche jederzeit zur Verfügung."