Zwischenzeitlich ist die Baugrube bis auf die fertiggestellten Geschoßdecken der Tiefgarage ausgepumpt und ermöglicht es nun, den Verbau zu begutachten.Wie die Stadt Kempten (Allgäu) von Zwangsverwalter Thomas Feß erfuhr, waren bereits am Dienstag der beauftragte Geologe und am Mittwoch dieser Woche der beauftragte Statiker in der Baugrube, um sich einen Eindruck zu verschaffen.
Erstes Ergebnis war, dass die Horizontalabsteifung der Verbauträger auf die bereits hergestellten Geschoßdecken trotz teilweiser Verfüllung erforderlich ist, ergänzend zum schon eingebauten Kopfzugband. Mit diesem wurden die Verbauträger an den Trägerköpfen fixiert, um ein Versagen des Verbaus und Nachrutschen des umliegenden Erdreichs im oberen Verbaubereich zu verhindern. Die Horizontalabsteifungen - massive Bauteile, die zwischen Verbauträgern und Betondecken der Tiefgarage eingesetzt werden, um den Abstand zwischen Trägern und Bauwerk beizubehalten - dienen dazu, die Verbauträger auch im unteren Teil daran zu hindern, in die Baugrube hinein zu wandern und das Erdreich nachsacken zu lassen. Diese Maßnahme wird zeitnah durch die Firma Motz ausgeführt.
In den kommenden Wochen werden weitere Untersuchungen in der Grube folgen. Insbesondere gilt es noch, den Zustand der Holzbohlen des Berliner Verbaus zu bestimmen.
Nachdem die Ergebnisse aller Gutachter vorliegen, wird ein Standsicherheitsnachweis für die Baugrube und den Berliner Verbau erstellt.
"Der Standsicherheitsnachweis soll uns in der zweiten Januarhälfte vorliegen. Sobald wir alle notwendigen Stellungnahmen im Hause haben, wird zu entscheiden sein, wie es weiter geht. Wir machen uns begründete Hoffnungen, dass wir nach Vorlage des Standsicherheitsnachweises die Verkehrssperrungen insbesondere der Mozartstraße und der Bahnhofstraße bald aufheben können", sagt Monika Beltinger, Baureferentin der Stadt Kempten (Allgäu).