Die kreisfreie Stadt Kaufbeuren liegt in dieser Statistik nun nicht mehr auf dem letzten Platz, sondern hat die "Rote Laterne" an Augsburg abgegeben. Kaufbeuren liegt hinter Wiesbaden auf Platz 3.
Für Oberbürgermeister Stefan Bosse ist diese Entwicklung sehr erfreulich. Sie nimmt zunächst den erheblichen medialen Druck von der Stadt und ihren Bürgern, schlechteste Autofahrer der Republik zu sein. "Dieser Vorwurf war immer unberechtigt, weil in der Statistik nicht persönliches Fehlverhalten sondern strukturelle Defizite ausschlaggebend sind", so Bosse in einer ersten Reaktion. Die aktuelle Statistik bildet das Schadensgeschehen im 5-Jahres-Zeitraum von 2008 bis 2012 ab. In dieser Zeit konnte beispielsweise die unfallträchtige Bundesstraße 12 durch Ausbaumaßnahmen erheblich entschärft werden.
Um das Schadensgeschehen langfristig positiv zu beeinflussen hat die Stadt Kaufbeuren auch die innerörtlichen Unfallschwerpunkte im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Gesamtverband der Versicherungswirtschaft untersuchen lassen und bereits zahlreiche Empfehlungen des Gutachters umgesetzt. Diese Maßnahmen können sich allerdings auf die aktuelle Statistik noch nicht ausgewirkt haben.
Trotz der Verbesserung in der Statistik will die Stadt ihren Kurs bei der Entschärfung von innerörtlichen Unfallhäufungsstellen fortsetzen. "Wir sind definitiv noch nicht am Ziel, wenn wir bundesweit auf Platz 3 stehen, zumal sich dadurch die Einstufung in der Regionalklasse nicht ändert" zieht OB Bosse ein Zwischenfazit.
Über die bisher ergriffenen innerörtlichen Maßnahmen will der Stadtrat noch in diesem Jahr beraten. Dabei soll dann auch festgelegt werden, ob der in Kaufbeuren Anfang 2013 aufgrund der Gutachterempfehlung gänzlich abgeschaffte "Grüne Pfeil" eventuell in modifizierter Form wieder eingeführt werden könnte.