Ein entwichener Strafgefangener wurde am Samstag um 1 Uhr von Beamten der Fahndungsdienststelle der Kriminalpolizei Heidenheim in einem Spielcenter festgenommen.
Der 32-Jährige war am 20. Juni aus der forensischen Klinik des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren entwichen. Gegen ihn lagen zwei Vollstreckungshaftbefehle vor. Er wurde der forensischen Klinik überstellt.
Was ist ein "Forensischer Bereich" in einem Bezirkskrankenhaus?
In der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie werden Menschen behandelt, die im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung oder einer Suchterkrankung Straftaten verübt haben. Das Strafgesetzbuch sieht vor, dass Menschen, die im Zustand der Schuldunfähigkeit oder der verminderten Schuldfähigkeit Straftaten begangen haben, in psychiatrischen Krankenhäusern (§ 63 StGB) bzw. in Entziehungseinrichtungen (§ 64 StGB) zum Schutz der Allgemeinheit untergebracht werden, wenn zum Zeitpunkt der Verurteilung weitere Straftaten zu erwarten sind. Ein breit gefächertes, aber vor allem individuelles Therapieangebot hat zum Ziel, zukünftige Straftaten des Untergebrachten zu verhindern.
Welche Sicherungsmaßnahmen gibt es?
Im Mittelpunkt der Sicherungsanstrengungen steht die therapeutische Beziehungsarbeit, durch die in erster Linie die Sicherheit (für die Patienten, die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit) gewährleistet wird. Diese therapeutischen Maßnahmen werden durch technische Sicherheitsmaßnahmen (z.B. Kameraüberwachung, Übersteigschutz im gesicherten Außenbereich, Personenkontrolle) ergänzt, für deren Planung und Umsetzung der Sicherheitsbeauftragte unserer Klinik in enger Abstimmung mit der Klinikleitung maßgeblich zuständig ist. (Quelle: Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren)