Die Zwergenschule in Unterjoch bekommt heute Nachmittag Besuch vom Vorsitzenden des Bildungsausschuss im Bayerischen Landtags Martin Güll. Auf dem Programm stehen eine Besichtigung des Schulgebäudes und die beschwerlichen Wege, die Schüler vor allem im Winter auf sich nehmen müssten, wenn es zur Schließung kommt.
Dazu wird ein entlegener Bauernhof aufgesucht und anschließend die Strecke über den Jochpass bis Bad Hindelang zurückgelegt. Vergangene Woche gab es einen Etappensieg für die Befürworter der Schule in Unterjoch. Der Bildungsausschuss hatte eine Entscheidung um ein Jahr vertagt und einen Vor-Ort-Termin angekündigt. Die Zwergenschule in Unterjoch ist bayernweit einzigartig. Schüler verschiedener Jahrgänge werden hier noch zusammen in einem Klassenraum unterrichtet.
Zum Schulbesuch im eigenen Ort gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder im Hauptort in Bad Hindelang, allerdings müsste dafür der im Winter beschwerliche Schulweg über den Jochpass auf sich genommen werden oder die Unterjocher müssten ihre Kinder in die Nachbargemeinde nach Wertach schicken. Doch in den Ort gibt es bislang nicht einmal eine Busverbindung.
Alles nicht ganz einfach und alles nur, weil die Schülerzahl unter die kritische Marke von 13 fällt. Mehrere Kinder besuchen allerdings nach diesem Schuljahr weiterführende Schulen, nur wenige werden neu eingeschult.
Eine endgültige Entscheidung muss der Bildungsausschuss des bayerischen Landtags aber erst zum übernächsten Schuljahr fällen. In der letzten Sitzung hatten die Mitglieder einstimmig für ein weiteres Schuljahr in Unterjoch gestimmt. Auch damit sich der Vorsitzende selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen kann.