Große Freude breitete sich unter allen Umweltverbänden, den Oberallgäuer Grünen und der Ökologisch Demokratische Partei Oberallgäu aus, als Anfang Juni offiziell bekannt wurde, dass Brüssel das Ifengebiet und den Gottesacker auf österreichischer Seite zum Natura 2000-Gebiet erklärt hatte. Auf deutscher Seite ist das Gebiet schon seit 1964 geschützt. Damit liegt auch im Sinne der EU- Gesetzgebung jetzt ein geschlossenes Zweiländer Naturschutzgebiet im Oberallgäu. „Tiere und Pflanzen akzeptieren keine geographischen Ländergrenzen“, ergänzt Michael Finger von der ÖDP.
In der Vergangenheit hatte die EU-Kommission Österreich immer wieder aufgefordert die vorgeschriebene Anzahl von Schutzgebieten auszuweisen. Da aber Österreich landesweit diesen Anforderungen bislang nicht nachkam, entschied die EU-Kommission, dass ab sofort 200 zusätzliche Gebiete, so auch der Ife, als potentielle Europaschutzgebiete eingestuft sind. Für diese Gebiete gilt ein sofortiges Eingriffs- und Bauverbot, womit jede Art der Beeinträchtigung ökologischer Merkmale gestoppt ist. So lange nicht geklärt wird, ob diese potenziellen Natura 2000-Gebiete auch als bestgeeignete Europaschutzgebiete einzustufen sind, sind jegliche Eingriffe, wie Naturschutz-, Wasserrechts- und Baubescheide rechtswidrig und verstoßen gegen die geltende Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes.
Herbe Kritik übte die EU-Kommission an Österreichs Naturschutzpolitik, bei der es keine Koordination und bundesweite Vorgehensweise gäbe.
Alle Landeshauptleute und die Bundesregierung in Wien sind nun aufgefordert ein Bundesrahmennaturschutzgesetz zu schaffen. „Jetzt kann ein gemeinsames Ifen- Schutzgebiet entstehen, was sinnvoll ist“, führt Bergith Hornbacher- Burgstaller, Gemeinderätin der Grünen aus Oberstdorf aus.