Falsche Polizeibeamte erbeuten 80.000 Euro in Leutkirch
Ein Vermögensschaden von über 80.000 Euro entstand einer Seniorin aus dem Großraum Leutkirch, nachdem sie in den vergangenen Wochen auf eine Betrügerbande falscher Polizeibeamter hereingefallen war. Die Frau wurde bereits Ende Februar zum ersten Mal von einem Unbekannten telefonisch kontaktiert und durch diesen nach der üblichen Masche geködert, dass man nach Einbrüchen in der Nachbarschaft Täter festgenommen habe. Die fingierte Geschichte wurde weitergesponnen und die Frau darum gebeten, bei der Überführung weiterer Straftäter mitzuhelfen, da man eine größere Bande hinter dem Fall vermute.
Die Geschädigte wurde daraufhin aufgefordert, eine größere Menge Gold auf der Bank zu bestellen, um dieses der Polizei als Lockmittel zur Verfügung zu stellen. Die Frau ließ sich darauf ein und organisierte Gold im Wert von über 50.000 Euro, welches sie einige Tage später auf telefonisches Geheiß des Unbekannten einem Abholer in dem Glauben übergab, dass es sich bei dem Mann um einen Polizeibeamten handeln würde. Einige Tage später nahmen die Betrüger erneut telefonisch Kontakt mit der Geschädigten auf und baten darum, nochmals Gold zu beschaffen, um weitere polizeiliche Maßnahmen durchführen zu können.
Auch hier schöpfte die Seniorin noch keinen Verdacht und orderte abermals Goldmünzen und Feingold im Wert von weiteren knapp 30.000 Euro. Anfang März erfolgte die zweite Übergabe der Wertgegenstände an denselben unbekannten Abholer wie beim ersten Mal. Erst nachdem die Frau Anfang der Woche zum dritten Mal von den Unbekannten angerufen und aufgefordert wurde, im Bereich Bad Waldsee eine andere Frau bei einer Geldübergabe zu unterstützen, kamen Zweifel am Wahrheitsgehalt der gesamten Geschichte auf und die Geschädigte wandte sich an die echte Polizei. Hier flog der Betrug schließlich auf. Die Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Sie vermutet einen Tatzusammenhang zwischen diesem Fall und der Vielzahl an Anrufen falscher Polizeibeamter in den vergangenen Tagen (wir berichteten). Hier wurden der Polizei bislang keine weiteren Vermögensschäden bekannt.
Im Zusammenhang mit dieser äußerst perfiden Tat weist die Polizei nochmals dringend darauf hin, dass sie niemals Privatpersonen telefonisch um Geld oder Wertsachen zu "Ermittlungszwecken" bittet und auch niemals telefonisch nach Vermögenswerten oder den persönlichen finanziellen Verhältnissen fragt. Beenden Sie, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, das Telefonat unmittelbar und legen Sie den Telefonhörer vollständig auf. Kontaktieren Sie dann, idealerweise über ein anderes Telefon, die echte Polizei. Die Telefonnummern unserer Dienststellen finden Sie im örtlichen Telefonbuch oder im Internet, rufen Sie im Zweifelsfall die 110 an, ohne Vorwahl oder sonstige Nummernergänzung. Verlassen Sie sich
nicht auf Informationen, die Ihnen die unbekannten Anrufer möglicherweise mitteilen, sie sind mit Sicherheit falsch!
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