Schatten der Nacht im Eglofser Freilichttheater
„Schatten der Nacht“ heißt das Stück, das dieses Jahr im Eglofser Freilichttheater aufgeführt wird. Am 27. Juni ist Premiere. Proben und Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Manches wird diesmal anders sein als bisher. Denn das neue Stück spielt in der Zukunft und nicht wie gewohnt in der Vergangenheit. Eines aber bleibt: Es wird fesselnd - und vergnüglich.
Gelächter hallt durch den „Stillen Winkel“, den Spielort des Freilichttheaters. Die Eglofser, im Stück zu Museums-Dörflern degradiert, spielen ihren Besuchern vor, was die Menschen früher mit einem Auto anstellten. Oder beim Fußballspiel. Was sie da so vorführen und erzählen, halten sie für richtig. Sie wissen es nicht besser. Denn die Geschichte ist ausgelöscht. Manche Szenen sind zum Schreien komisch. Wie einige Figuren des Museumsdorfs: Hans, der Irre aus dem Dorfstadel oder der beflissene Bürgermeister, der es der Obrigkeit nicht Recht genug machen kann. Schon im Vorfeld hatte Regisseur Günther Hannes Hauptkorn versprochen: „Wir werden noch viel Spaß bei den Proben haben.“ Er hat sein Versprechen gehalten.
Unter seiner professionellen, mitreißenden Anleitung sind die Schauspieler eingetaucht in ihre Rollen. Es macht Freude und fordert zugleich. Denn „die Schatten der Nacht“ seien das bisher anspruchsvollste Stück, das im Eglofser Freilichttheater gespielt wird, berichten die Darsteller unisono. Geschrieben haben es Karl Stiefenhofer, Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins sowie Autor der meisten Eglofser Stücke, und Günther Hannes Hauptkorn. Hauptkorn führt auch wieder Regie. Er hat 2013 schon die erfolgreichen „Schwerter am Himmel“ inszeniert.
Die Welt im 22. Jahrhundert zeigt aber auch alles andere als komische Seiten. Sie ist kalt. Misstrauisch. Totalitär. Ein Zentralcomputer manipuliert die Gehirne. Ein unerbittlicher Kontrollrat überwacht alle und alles. Die böse Cyber hat ihren Kontrollrats-Kollegen Gordi auf dem Kieker. Fana, das nette Mädchen, wurde ins Leihmütterhaus gesteckt, wo Kinder nach künstlicher Befruchtung zur Welt gebracht werden. Wer nicht spurt, hat sofort die Meinungspolizei auf dem Hals. Als die Eglofser im Museumsdorf die wahre Geschichte und die Freiheit wiederentdecken, ist die Armee schon auf dem Weg.
In eine solche Atmosphäre fügt sich der „Stille Winkel“ als lauschiges Plätzchen nicht ohne Weiteres. Deshalb arbeiten die Kulissenbauer daran, den Dorfstadel optisch verschwinden zu lassen. Nebenan am Badhaus haben sie bereits das Gerüst für eine zweite Bühne aufgestellt. Rund 10 Leute sind damit beschäftigt, dieses Mal mit den Kulissen „mehr zu verstecken als zu zeigen“, wie einer von ihnen erzählt. Das Beleuchtungsteam erweitert die Bühnentechnik, damit Farb- und Toneffekte die Szenen richtig zur Geltung bringen. Bei den drei Schneiderinnen war diesmal Phantasie gefragt. Sie wattieren Jacken, statten Gewänder mit ausladenden Krägen aus und nähen insgesamt an die 30 neue Kostüme.
Darüber hinaus kümmert sich ein dreißigköpfiges Bewirtungsteam um die Verpflegung der Spieler während der Proben und später ums Wohl des Publikums in den Pausen. Den Kartenverkauf managt eine seit Jahren eingespielte Gruppe. An die 100 Beteiligte wirken mit, um das Eglofser Freilichtspiel wieder zu einem Erlebnis für die Zuschauer zu machen. Dieses Mal mit den „Schatten der Nacht“.
Info:
Premiere von „Schatten der Nacht“ ist am Sa., 27. Juni. Weitere Spieltermine: Mi., 01.07., So., 05.07., Mi., 08.07., Sa., 11.07., Mi., 15.07., Fr., 17.07., Sa., 18.07. und So. , 19.07. Spielort: Stiller Winkel hinter dem Dorfstadel in Eglofs. Spielbeginn jeweils um 20.15 Uhr. Karten gibt es unter Tel. 07566 / 907 723, bis 9. Juni: Mo. von 19.30 Uhr bis 21 Uhr, ab 9. Juni: Die., Mi. und Freitag von 16 bis 19 Uhr, ebenso am Sa., 27.Juni oder per Email ghv@eglofs.de. Weitere Informationen: www.theater-eglofs.de
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