Landkreis hält an Ausbau des Seniorenheims fest
Der Landkreis hält weiterhin an der Erweiterung des Kreis-Seniorenwohnheims in Bad Wörishofen fest - auch wenn sich die Stadt Bad Wörishofen doch nicht wie zunächst beschlossen an den Kosten beteiligt. Dafür hat sich der Ausschuss für Personal und Soziales des Unterallgäuer Kreistags jetzt in einer Sondersitzung einstimmig ausgesprochen. Baubeginn soll voraussichtlich schon im Herbst sein.
Notwendig geworden war die kurzfristig anberaumte Ausschuss-Sitzung, weil der Bad Wörishofer Stadtrat in der vergangenen Woche beschlossen hatte, sich nun doch nicht an den Kosten in Höhe von insgesamt rund 3,9 Millionen Euro zu beteiligen. Noch im Februar hatte der Stadtrat zugesagt, bis zu 780.000 Euro in die Baumaßnahmen zu investieren. Landrat Alex Eder zeigte sich enttäuscht von dieser Vorgehensweise - zumal der Wunsch nach der Erweiterung des Kreis-Seniorenwohnheims gerade auch von der Stadt Bad Wörishofen mehrfach geäußert worden sei: „Da stellt sich schon die Frage, wie verbindlich Beschlüsse sind. Inwieweit können wir uns auf Zusagen von vor einem halben Jahr verlassen?“
Unabhängig davon - und so sahen es auch alle Mitglieder des Ausschusses - spreche alles für eine Erweiterung des Kreis-Seniorenwohnheims Am Anger. Es soll um 21 auf 69 Plätze vergrößert werden. Auf diese Weise will der Landkreis die Abläufe in der Pflege optimieren und gleichzeitig der großen Nachfrage nach stationären Dauerpflegeplätzen in der Region Rechnung tragen, wie Leiter Ara Gharakhanian erläuterte. Die so genannte Pflegebedarfsplanung im Rahmen des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts hatte ergeben, dass in den nächsten zehn bis 13 Jahren insgesamt zwischen 150 und 325 Pflegeplätze im Landkreis fehlen. „Auch die Wartelisten, die wir in allen drei Kreis-Seniorenwohnheimen haben, zeigen in diese Richtung“, so Gharakhanian. Zudem werde durch die Erweiterung die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung langfristig gesichert.
Die Kosten für die Erweiterung liegen voraussichtlich bei rund 3,9 Millionen Euro. Die gesamten Kosten muss das Kreis-Seniorenwohnheim nun aus eigener Tasche finanzieren. Dadurch wird sich frühestens ab dem Frühjahr 2022 der sogenannte Investitionskostenanteil für jeden Bewohner erhöhen - pro Tag und Platz voraussichtlich um 3,50 Euro. Fördermittel des Freistaats wären auch in den nächsten Jahren nicht zu erwarten - selbst wenn der Landkreis den Baubeginn verschieben würde.
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