Pfronten soll weiteres Alleinstellungsmerkmal bekommen
Für die Gemeinde Pfronten soll es ein weiteres Alleinstellungsmerkmal werden. Mit dem Projekt “Allgäuer Mächlerwelt in Pfronten“, soll der besondere Geist der sogenannten “Mächlar“ hervorgehoben werden, der sich vor allem in der Geschichte der ostallgäuer Gemeinde sehr ausgeprägt hat. Hinter dem Begriff “Mächlar“ steckt die Arbeit von vielen kleinen Firmen oder Nebengewerben im Bereich der Feinmechanik und dem Maschinen- und Gerätebau.
Es geht um die industrielle Entwicklung der Region, die Dank vieler guter Ideen für einen wirtschaftlichen Aufschwung gesorgt hat. Um dieses Erbe zu erhalten und weiter zu erforschen, hat sich jetzt Anfang der Woche offiziell der “Förderverein Allgäuer Mächlerwelt in Pfronten“ gegründet. Für die elf Gründungsmitglieder ist nun die Basis geschaffen, das Projekt letztendlich auch umzusetzen. Fördervereins-Vorsitzender Lars Christian Kink:
Insgesamt arbeiten wir seit 2007 an dem Projekt, es ist dann 2013 mit einem ersten LEADER geförderten Projekt konkreter geworden, das eine Dokumentation umfasst hat, daraus ist dann ein Film entstanden. Auf dem wollen wir jetzt schrittweise aufbauen und mit einem weiteren Projektschritt in die weitere Erforschung, Dokumentation und Darstellung in einem Museum gehen.
Für den Ort wäre das Museum ein weiteres Aushängeschild und eine Erweiterung des touristischen Angebotes, zudem könnte das Museum auch von Schulen genutzt werden. Es gehe nicht nur darum, technische und historische Details zu vermitteln, sagt Kink. Es gehe vor allem darum, die große Bedeutung der “Mächlar“ hervorzuheben, die dafür gesorgt haben, dass sich in der Region ein neuer Industriezweig bilden konnte. Manfred Wünsch. 2. Vorsitzender des Fördervereins:
Die Bedeutung der Pfrontener Mächlar fängt mit Thomas Haff an, der ein Uhrmacher war. Dessen drei Söhne haben 1835 die Firma Haff gegründet, aus dieser Firma heraus ist dann ein richtiger Stammbaum entstanden. Bei Haff hat ein Wetzer gelernt oder auch ein Riefler, auch die Firma Ott in Kempten ist daraus entstanden. Und daraus sind dann wieder viele weitere Firmen entstanden, so dass es 1920 allein in Pfronten insgesamt 17 Reiszweckfirmen gegeben hat.
Dazu zählte bereits in den 20er Jahren auch die Firma MAHO. Produkte, die damals hergestellt wurden, waren unter anderem Uhren, Zeichen- oder Vermessungsgeräte, Planimeter, Zirkel, Reisfedern und Pantographen oder auch Flugzeugteile. Zusagen für ausreichende Exponate hat der Förderverein von einigen Traditionsbetrieben bereits bekommen. Der Weg bis zu einem Museum ist trotzdem noch weit, sagt Lars Kink:
Die Wunschvorstellung ist, dass das Museum örtlich bei der Firma Gebrüder Haff in Pfronten-Ried situiert sein wird. Die Firma Haff gilt als die Keimzelle, da hat diese ganze Entwicklung ihren Ausgang genommen. Es gibt dort Produktionsflächen, die nicht mehr genutzt werden und die auch den Flair eines alten Industriedenkkmals noch haben. Dort haben wir eine Fläche von 400 bis 500 Quadratmetern. Dankbarerweise überlässt Fritz Haff-Winkelmann, der auch Mitglied in unserem Verein ist, uns eine große Sammlung an Exponaten und Unikaten, das ist ein großer Grundstock, auf dem man dann aufbauen kann.
So könnte der letzte große Schritt zu einem Museum, einen bewilligten LEADER-Bescheid vorausgesetzt, bereits im kommenden Jahr in Angriff genommen werden. Dafür fehlt derzeit allerdings noch der Beschluss des Pfrontener Gemeinderates, schliesslich muss sich die Gemeinde als Träger dieses Projektes positionieren. Die Kosten für das Projekt belaufen sich etwa auf mehrere hunderttausend Euro, zur Hälfte gefördert durch das EU-LEADER Programm. Bis es soweit ist, will der Verein jetzt erstmal an die Öffentlichkeit gehen, Premiere wird am kommenden Wochenende im Rahmen einer “Mächler-Ausstellung“ in Pfronten sein:
Das sind Pfrontener Hobbykünstler, die jetzt vom 5ten bis zum 23ten August in der Mittelschule ausstellen. Da wollen wir versuchen, durch Information und Gespräche neue Mitglieder zu gewinnen, damit wir langsam in die Breite gehen und die Pfrontener auch dazu aufzufordern, dazu beizutragen.
Die “Mächler-Ausstellung“ hat bis zum 23. August täglich von 14 bis 18 Uhr in der Mittelschule Pfronten geöffnet. Der Film, der bereits über die Mächlerwelten gedreht und verfasst wurde, soll dann am 4. Oktober, dem Tag der Regionen, zum ersten mal der Öffentlichkeit in Pfronten präsentiert werden.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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