Siegloses Wochenende für EV Füssen
Die Standortbestimmung fiel für den EV Füssen zwei Wochen vor dem Ligastart
negativ aus. Sowohl gegen den Aufsteiger aus Landsberg als auch gegen das
etablierte Oberligateam des EC Peiting gab es Heimniederlagen.
Der EVF hat das Rückspiel gegen den HC Landsberg auf eigenem Eis mit 3:4
(1:1, 1:1, 1:1, 0:1) im Penaltyschießen verloren. Verliefen die ersten
vierzig Minuten trotz Füssener Chancenplus noch ausgeglichen, so waren die
Schwarz-Gelben im Schlussdrittel die klar überlegene Mannschaft, schafften
es jedoch nicht, dies auch in die entsprechenden Tore umzuwandeln. Die
Riverkings erzielten dagegen mit ihrer ersten nennenswerten Chance in
diesem Abschnitt in der 58. Minute den glücklichen Ausgleich und setzten
sich auch noch im Penaltyschießen durch.
Auf überschaubarem Niveau verlief das erste Drittel. Füssen hatte diesmal
17 Feldspieler am Start, die Gäste dagegen nur 13. Umgekehrte Vorzeichen
also zum Hinspiel am Sonntag. Trainer Andreas Becherer testete neue
Reihenzusammenstellungen, brachte Verteidiger Florian Simon im Sturm. Im
Tor spielte diesmal Benedikt Hötzinger. Der EVF war zunächst die überlegene
Mannschaft und gleich mit einer guten Chance zur Führung. Diese besorgte in
der 4. Minute Dejan Vogl mit einem platzierten Schuss. Bei einem Powerplay
konnte nicht nachgelegt werden, auf der Gegenseite scheiterte Rypar denkbar
knapp. Marc Besl hatte danach bei einem Break die Chance zum zweiten
Treffer, der Winkel war aber letztendlich zu ungünstig. Dafür nutzten die
Gäste ihr erstes Powerplay durch Verteidiger Patrick Seifert zum Ausgleich.
Hier agierten die Schwarz-Gelben trotz Unterzahl zu sorglos. Der Treffer
gab den Riverkings Auftrieb und der Rest des Drittels verlief ausgeglichen.
Mit viel Schwung kam der EVF wieder aus der Kabine und kam nun in
regelmäßigen Abständen zu Torchancen. Die Führung erzielte erneut der
ehemalige Landsberger Dejan Vogl nach toller Überzahlkombination. In der
Folge wurde es bereits versäumt, die Führung auszubauen. Als Füssen zur
Hälfte des Spiels innerhalb von zwölf Sekunden zwei Strafen hinnehmen
musste, nutzte der HCL die doppelte Überzahl prompt zum 2:2. Benedikt
Hötzinger hatte beim Schlagschuss von Carciola keine Abwehrmöglichkeit. Wie
schon in den ersten zwanzig Minuten kippte nach dem Gästetreffer das Spiel,
und Landsberg hatte nun sogar die besseren Chancen zur Führung.
Gewohntes Bild dagegen im letzten Drittel, auch diesmal dominierte der EVF.
Jentsch und Klein verpassten knapp, dann fälschte Nikita Naumann einen
Schuss zum 3:2 ab. Payeur, Simon, Stocker, Velebny, Stauder, Naumann
vergaben allesamt weitere Treffer, Deubler und Dropmann scheiterten gar am
Pfosten. Wie aus dem Nichts nutzten die Gäste kurz vor Ende eine
Abwehrschwäche des EVF zum Ausgleich durch Carciola und zwangen Benedikt
Hötzinger in der letzten Minute auch noch zu zwei Paraden. Im
Penaltyschießen traf zunächst Florian Stauder zur Führung, die Gäste
verwandelten aber danach durch Trupp und Rypar, während Deubler und Naumann
scheiterten. So ging der Sieg in diesem Testspiel letztendlich an
Landsberg. (MiL)
Tore: 1:0 (4.) Vogl (Klein, Deubler), 1:1 (16.) Seifert (5-4), 2:1 (22.)
Vogl (Simon, Nadeau/5-4), 2:2 (27.) Carciola (v. Friderici-Steinmann,
Seifert/5-3), 3:2 (44.) Naumann (Jentsch, Dropmann), 3:3 (58.) Carciola.
Penaltyschießen 3:4 Rypar. Strafminuten Füssen 8, Landsberg 8. Zuschauer
100.
Auch der zweite Vergleich mit einem Oberligisten an diesem Wochenende
verlief für den EVF negativ. Gegen den EC Peiting gab es auf eigenem Eis
ein deutliches 0:6 (0:3, 0:2, 0:1). War der erste Abschnitt trotz des
deutlichen Rückstands nach Chancen eigentlich noch ausgeglichen, so fanden
die Schwarz-Gelben mit andauernder Spielzeit immer weniger Mittel gegen die
souveränen Gäste.
Eine kurze Phase der Unkonzentriertheit auf Füssener Seite reichte Peiting,
um innerhalb von vier Minuten mit 3:0 in Führung zu gehen. Dabei
profitierten sie beim ersten Treffer durch Martin Hlozek von einer klaren
Abseitsstellung, welche der Linienrichter übersah. Der EVF wirkte danach
wie schon im letzten Spiel angeschlagen und war zu weit von den
Gegenspielern weg. Nardo Nagtzaam konnte so unbedrängt mit Tempo ins
Drittel fahren und auf 2:0 erhöhen. Nur 17 Sekunden später das gleiche
Bild, diesmal verhinderte ein Foul den dritten Gegentreffer. Den fälligen
Penalty verwandelte Peitings Neuzugang Hlozek aber doch noch zum 3:0. Erst
langsam kamen die Schwarz-Gelben danach wieder ins Spiel und hatten vor
allem bei zwei Überzahlspielen gute Chancen, Hechenrieder im Gästetor hielt
aber alles.
Das Mitteldrittel begann der EVF mit viel Druck, im Powerplay traf Besl den
Pfosten. Doch dann schwächte man sich selbst durch eine Strafe wegen
Stockschlags im gegnerischen Drittel und einer weiteren wegen zu vielen
Feldspielern. In doppelter Unterzahl verhinderte nun der Pfosten des
EVF-Gehäuses einen Treffer, diesen besorgte aber schließlich Peitings
Stürmerstar Nagtzaam nach einem Konter. Für die Schwarz-Gelben kam danach
die große Chance zur Ergebniskorrektur, als sich der ECP innerhalb von
zweieinhalb Minuten gleich vier Strafzeiten einfing. Hier vergaben Deubler,
Stauder und Simon zunächst große Möglichkeiten, doch das Heimteam baute
immer mehr ab, je länger das Powerplay lief. So ermöglichte man dem Gegner
einen Konter in doppelter Unterzahl, fabrizierte selbst ein Icing und kam
nicht einmal mehr in die Überzahlaufstellung. Kurz vor Ende des Abschnitts
gab es für die Vorstellung entsprechend die Quittung, als zum dritten Mal
Nagtzaam zum 0:5 einnetzte.
Die letzten zwanzig Minuten verwaltete der ECP das Ergebnis und konnte von
Füssen nur noch selten unter Druck gesetzt werden. In der 43. Minute gab es
wieder Penalty für die Gäste, Lukas Gohlke scheiterte aber. Eine der
weiterhin regelmäßigen Strafzeiten auf beiden Seiten nutzte Ty Morris zum
0:6. Füssen versuchte zwar weiterhin zum Ehrentreffer zu kommen, blieb aber
offensiv ohne Durchschlagskraft. Nach 56 Minuten gab es schließlich den
dritten Strafschuss für Peiting, erneut vergab Gohlke. Es blieb am Ende
beim klaren und verdienten 6:0 für die Gäste. (MiL)
Tore: 0:1 (7.) Hlozek (Morris), 0:2 (11.) Nagtzaam (Neal), 0:3 (11.) Hlozek
(Penalty), 0:4 (31.) Nagtzaam (Morris), 0:5 (40.) Nagtzaam, 0:6 (52.)
Morris (Nagtzaam/5-4). Strafminuten Füssen 28, Peiting 30. Zuschauer 120.
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