Moderator: Isabelle Tausend
Sendung: Der AllgäuWECKER
mit Isabelle Tausend
 
 
Moderator Thommi Stottrop und Landrätin Zinnecker mit Abtprimas Dr. Notker Wolf
(Bildquelle: Rainer Kunzmann)
 
Ostallgäu
Montag, 27. Juli 2015

Ehrenamts-Auszeichnung im Ostallgäu

Mehr als 700 Ehrenamtliche aus dem ganzen Ostallgäu haben auf Einladung des Landkreises Ostallgäu im Modeon von Abtprimas Dr. Notker Wolf erfahren, welche Freuden im ehrenamtlichen Tun, im Einsatz für das Gemeinwohl und in der Gemeinschaft stecken. In lockerer Runde moderierte dabei Thommi Stottrop (Bayern 3), selbst ein Ostallgäuer, das Gespräch mit Landrätin Zinnecker und dem Abtprimas.

Der Moderator hob die wichtige Bedeutung der Ehrenamtlichen hervor. Im Ostallgäu sei jeder zweite Bürger ehrenamtlich engagiert. Neben den Ehrenamtskarteninhabern wurden vom Landkreis Ostallgäu Mitglieder der Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände und Ehrenamtliche aus den verschiedensten Bereichen eingeladen. Die Landrätin begrüßte ganz besonders die Partner der Anwesenden, da ohne deren Akzeptanz und Unterstützung Ehrenamt oft nicht möglich wäre.
Landrätin Zinnecker konnte mit Abtprimas Dr. Notker Wolf einen weltweit gefragten Redner und Buchautor gewinnen, welcher für 800 Klöster zuständig und somit auf der ganzen Welt zuhause ist. Seine Wurzeln jedoch liegen im Allgäu und im Kloster St. Ottilien. Der Saal war schon vor dem Vortrag mit Begeisterung erfüllt. Denn dem junggebliebenen und rockbegeisterten Geistlichen wurde ein Geburtstagsständchen zu seinem soeben gefeierten 75. Geburtstag dargebracht, gefolgt von dem Rocksong „Highway to Hell“. Notker Wolf selbst mache noch jeden Tag Musik und ihm sei das gemeinsame Musizieren mit seiner Band sehr wichtig. Ein Bläserquintett aus Oberostendorf umrahmte den Abend musikalisch mit Blasmusikklängen, aber auch klassisch und modern.

„Freude muss man erleben“

Gerade im Kloster und in der dortigen Schule konnte Notker Wolf viele ehrenamtliche Bezüge herstellen. So erzählte er vom Schul-Zirkus in St. Ottilien, in welchem junge Leute lernen in verschiedensten Funktionen gemeinsam ein Projekt zu stemmen. Dies seien wertvolle Erfahrungen, ebenso wie das gemeinsame Arbeiten, zum Beispiel beim Schneeschaufeln mit jungen Novizen im Kloster, als er schon Erzabt war: „Eine Freude, etwas gemeinsam zu tun.“ „Freude muss man erleben“, so der gebürtige Allgäuer, was besonders in der Musik oder beim Sport gelinge, wo Gemeinschaft ganz wichtig sei. Aber auch das Erkennen von Sinnhaftigkeit, wie im Rettungswesen, erfülle Menschen mit Freude. Der Abtprimas zeigte in Beispielen aus dem sozialen Bereich auf, dass man dort viel Liebe zurückerhalten kann. Dies soll aber auch dem bewusst sein, der Zuwendung erhalte. In einem Kranken könne man entsprechend der Regel des heiligen Benedikt Jesus sehen. Viel Ehrenamt geschehe auch als Werk der Barmherzigkeit, wie Armenspeisungen oder das Angebot der Tafeln.  

Besonders lobte der Abtprimas das kirchliche Ehrenamt, beispielsweise von Mesnern, die in ihren Kirchen über Jahrzehnte treu und präsent sind. Er rief auf, Asylsuchende willkommen zu heißen, auch wenn es schwer ist, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen. Das Erlernen der deutschen Sprache sei dabei unverzichtbar. Er berichtete auch von Beispielen, in denen das Kloster Kirchenasyl gewährte.

Im Ehrenamt erfolge Zuwendung auf Augenhöhe. Wichtig sind dem Abtprimas auch die jungen Menschen und er rief dazu auf, Jugendarbeit aus der Jugend heraus zu fördern. Gerade durch Eigenverantwortung könne man spätere Führungsqualitäten lernen. Er appellierte daran, Enttäuschungen durchzustehen. Ehrenamt biete auch Gefahren, wenn Profilierungssucht und Ehrgeiz im Vordergrund stehen. Gerade in Deutschland werde gerne genörgelt, es brauche aber Visionäre und Menschen, die neue Ideen voranbringen, Strategien entwickeln, andere begeistern können, initiativ sind und auch mit Fleiß durchhalten können. Besonders wertvoll kann Ehrenamt laut Wolf beim Entstehen von Freundschaften werden. Der Abtprimas baute in seinen Ausführungen auch Brücken zur Bibel, in welcher Jesus die Menschen aufruft, zu werden wie die Kinder und die Aussage von Jesus, „wer das Leben gewinnen will wird es verlieren, wer es um meinetwillen verliert, wird ewig leben“.

Mit musikalischer Umrahmung und einem Umtrunk im Foyer und Hof des Modeons klang der Sommerabend bei guten Begegnungen der Ehrenamtlichen stimmungsvoll aus. Landrätin Zinnecker: „Es ist uns wichtig, dass sich die Ehrenamtlichen austauschen können und Gelegenheit bekommen, sich zu vernetzen.“


Tags:
ehrenamt veranstaltung freiwillig ehrung


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