Wahlkampftour mit dem Fahrrad

Auf einer Wahlkampftour der etwas anderen Art ist der ÖDP Bundesvorsitzende Sebastian Frankenberger derzeit mit dem Fahrrad durch ganz Bayern unterwegs. In seiner Etappenstadt Sonthofen hat sich Frankenberge auch einen Besuch bei Radio AllgäuHIT nicht nehmen lassen. Seit dem Bürgerentscheid zum Nichtraucherschutz in Bayern ist Frankenberger auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Sein Ziel mit der ÖDP: der bayerische Landtag.

Die Ökologisch Demokratische Partei (ÖDP) will im Landtagswahlkampf in diesem Jahr mit einer Besonderheit punkten. Statt der üblichen Wahlkampfveranstaltungen fährt Sebastian Frankenberger als Bundesvorsitzender mit seinem Team auf dem Fahrrad quer durch Bayern. Die ehrgeizige Tour: 90 Tage, 90 Stimmkreise und rund 4.500 Kilometer Strecke. Am Ende soll der Einzug in den Landtag stehen.

"Wir wollen ganz klar in den Landtag hinein, denn wir haben schon vier Jahre lang bewiesen was wir können. Wir haben es zwar immer außerparlamentarisch gemacht, Volksbegehren, Nichtraucherschutz, den Senat abgeschafft, fünf Atomkraftstandorte abgeschafft, wir machen viele Klagen, Petitionen und wir sagen, wir wollen nicht immer nur Unterschriften sammeln, sondern wollen endlich richtig in den Politik mitmischen.", so Frankenberger gegenüber Radio AllgäuHIT.

Aber nicht nur aus Landesebene will die ÖDP in diesem Jahr durchstarten. Auch für den Bundestag wollen die Öko-Demokraten in diesem Jahr kandidieren. Auf Bundeseben schreibt sich Frankenberger unter anderem Familienpolitik, Pflegebereich und die Energiewende auf die Fahnen.

Der sympatische Passauer macht immer wieder mit außergewöhnlichen Aktionen auf sich aufmerksam. Neben der etwas anderen Fahrrad-Wahlkampftour durch Bayern, ist Frankenberger auch Weltrekordhalter im Dauerdebattieren. Ganze 44 Stunden hielt er durch. Wie man so etwas durchsteht?

"Indem man einfach Bock hat sowas zu machen. Ich bin von der Uni Tübingen gefragt worden, ob ich da dabei sein möchte. Es war wirklich eine Grenzerfahrung. Am Schluss hab ich keine vernünftigen Sätze mehr herausgebracht.", so Frankenberger strahlend.

Auch wenn die ÖDP den christlichen Glauben nicht im Namen trägt, so steckt er doch in den Wurzeln der Partei. Auch der Mann an der Spitze ist sehr christlich eingestellt. Laut dem Journalisten Franz Alt, trägt die ÖDP das "C" nicht im Namen, sondern in ihrem Parteiprogramm. Auch im neuen Grundsatzprogramm der ÖDP, das Frankenberger mitentwickelt hat, spielt eine übergeordnete Ethik eine wichtige Rolle.

"Die ist abgeleitet von der goldenen Regel der Religionen und lautet bei uns : Bedenke bei jeder politischen Handlung, dient sie allen Menschen auf diesem Planeten, auch den zukünftigen Generationen und unserer ganzen belebten und unbelebten Natur mit den Tieren und Pflanzen? Wenn wir diese Ethik alle unterschreiben würden, dann hätten wir glaube ich keine Probleme auf dieser Welt.", so Frankenberger.

Bekannt wurde der ÖDP-Parteivorsitzende durch seine Nichtraucherschutz-Kampagne. Nach dem Erfolgreichen Volksbegehren wurde das Rauchen in Bayern an praktisch allen öffentlichen Plätzen verboten. Bis heute ist Frankenberger von der Regelung überzeugt. Auch den Rückgang der rauchenden Jugendlichen und der Herzinfarkterkrankungen führt er auf die Neuregelung zurück. Ein Dorn im Auge ist Frankenberger allerdings, dass das Nichtraucherschutzgesetz nicht Bundesweit durchgesetzt wurde – ein mögliches weiteres Ziel auf Bundesebene.