Viele Ideen, zögerliche Umsetzung
Heute fand im Hörsal der Jägerkaserne in Sonthofen der 1. Allgäuer Konversionskongress mit Politikern und Vertreter der von der Standortschließung betroffenen Städte Kaufbeuren, Kempten, Sonthofen und Füssen statt. Mit dabei war auch die Allgäu GmbH, die den Konversionsprozess im Allgäu federführend in die Hand nimmt.
In der Eröffnungsveranstaltung betonte der Hausherr der Sonthofener Kaserne, Oberst Hans-Christian Hettfleisch, dass die Soldaten ein deutliches Interesse an einer sinnvollen Konversion der Liegenschaften haben. Das Gelände, gerade in Sonthofen, habe Geschichte, die es zu erhalten gelte. Hubert Buhl, 1. Bürgermeister der Stadt Sonthofen sowie der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser sprechen hingegen von der Herausforderung des Erfahrungsaustausches, die es nun anzunehmen gilt. Wichtig sei vor allem, die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten. Die Region müsse im Fokus stehen, so Kaiser wörtlich.
In der anschließenden Podiumsdiskussion betonten sowohl der Oberbürgermeister der Stadt Kaufbeuren, Stefan Bosse, als auch Füssens Erster Bürgermeister Paul Iacob die Wichtigkeit und Dringlichkeit des politischen Engagements. Man sei auf Unterstützung angewiesen, alleine könne man die wirtschaftlichen und infrastrukturellen Folgen der Konversion nicht verkraften. Gerade Kaufbeuren hofft hier um Möglichkeiten, da sie gleich einen ganzen Flughafen in die Konversion führen müssen. Zudem grenzt das Geläde an ein Biotop sowie ein Wasserschutzgebiet und könne somit nicht ohne weiteres für andere Zwecke verwendet werden, so Bosse.
In Kempten und Sonthofen sieht man dagegen etwas gelassener auf das bevorstehende Projekt. Die Stadtverwaltung Sonthofen legte ein umfangreiches Konzept zur zukünftigen Nutzung der gleich drei freiwerdenden Kasernenflächen dar und hofft auf den Zuschlag zur Landesgartenschau, die man auf einem Teil des Geländes verwirklichen wolle. Dr. Richard Schießl, Leiter Referat für Wirtschaft, Kultur und Verwaltung der Stadt Kempten, betont, dass die Konversion definitiv auch in Kempten stattfindet, wenn auch auf einem anderen Niveau. Daher ginge die Stadt in der Diskussion ab und zu unter. Man werde die Konversion Schritt für Schritt umsetzen und städtebauliche Maßnahmen verwirklichen. Hierfür habe man bereits auch den einen oder anderen interessierten Investor.
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