Sicherheitsgespräch zwischen Polizei und Landratsamt
Vergangene Woche trafen Landrat Anton Klotz und Polizeipräsident Hans-Jürgen Memel mit den zuständigen Abteilungsleitern des Landratsamtes sowie den Leitern der Polizeiinspektionen zum alljährlichen Sicherheitsgespräch zusammen.
In diesem Rahmen stellte Polizeipräsident Memel die polizeiliche Kriminalitäts- und Verkehrsstatistik vor. Die Sicherheitslage im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West und insbesondere im Landkreis Oberallgäu ist sehr gut. Insgesamt wurden 40.125 Straftaten registriert, was einen Rückgang von 0,6 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Es handelt sich hierbei um den niedrigsten Wert seit über zehn Jahren. Im Oberallgäu gingen die Straftaten um 8,3 Prozent zurück (4.772, 2012: 5.205). Die Kriminalitätsbelastung im Landkreis ist um 37 Prozent niedriger als der bayerische Schnitt und sogar 56 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt (Jahr 2012). Die Aufklärungsquote kann sich ebenfalls sehen lassen: 68,2 Prozent der Straftaten im Bereich des PP Schwaben Süd/West und 70,7 Prozent im Landkreis Oberallgäu konnten die Beamten aufklären (Bayern: 64,1 Prozent, Deutschland 54,5 Prozent).
Des weiteren waren die Themen Alkohol und Jugendschutz Gegenstand der Diskussion. War vor zehn Jahren noch jeder zehnte Tatverdächtige alkoholisiert, so ist es zwischenzeitlich bereits jeder sechste. Die Zahl von Körperverletzungen, die unter Alkoholeinfluss passieren, ist verhältnismäßig hoch. Sowohl Klotz als auch Memel waren sich einig, dem Trend gemeinsam entgegen zu wirken. Der Polizeichef unterstrich, dass die Straftatentwicklung zwischen 1 und 6 Uhr morgens auffällig zunehme. Klotz griff diesen Punkt auf und verwies auf das Problem der Sperrzeitenregelung. Man müsse diesen Punkt angesichts der aktuellen Entwicklungen neu diskutieren. Nur mit einer Verlängerung der Sperrzeiten in Bayern könne man den Anstieg der Kriminalitätsrate bei Nacht in den Griff bekommen.
Außerdem wurde das Problem der Wohnungseinbrüche während der Tageszeit thematisiert. Wohnungseinbrüche sind Polizeipräsident Memel zufolge im Moment das zentrale Thema für Bürger und Politik. Zwar seien die Fallzahlen im Oberallgäu nicht beunruhigend, nichtsdestotrotz seien Präventionsmaßnahmen durchaus wichtig. Um sich vor Einbrüchen zu schützen, rät Andreas Erb, stellvertretender Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Kempten, einen bewohnten Eindruck zu hinterlassen. Außerdem hält er es für ratsam, die Nachbarn zu informieren, sollte man für eine bestimmte Zeit außer Haus sein.
Klotz und Memel unterstrichen die Bedeutung des jährlichen Zusammentreffens zur Erörterung aktueller Themen. Die gute Sicherheitslage ist auch einer jahrelangen engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden und der Polizei zu verdanken.
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