Hammerkulisse für ERC Sonthofen gegen Duisburg?
Der ERC Sonthofen beeindruckt weiter in den Playoffs der Eishockey-Oberliga. Im Viertelfinale kam mit einem Auswärtsspiel im westfälischen Duisburg gleich eine harte Nuss auf die Allgäuer zu. Nach einem 2:1-Erfolg der Sonthofer reibt man sich im Ruhrpott noch immer die Augen. Die Bulls können sich Sonntagabend um 18 Uhr auf eine riesen Kulisse in der Eissporthalle an der Hindelanger Straße freuen.
Das große Duisburg, gegen das kleine bayerische Sonthofen, was soll da schon schief gehen, dürften sich die Fans der Füchse im Westen der Republik gedacht haben. Und: Vielleicht war es genau diese Dorfverein-Mentalität, die es am Ende ausgemacht hat und über die der NRW-Club noch gespottet hatte. Jetzt sind die Gegner schlauer und werden am morgigen Sonntag alles daran setzen, in den Sonthofen wieder in Spur zurückzufinden und dem ERC nicht die Steilvorlage zum Einzug ins Halbfinale zu geben.
Heiko Vogler und seine Mannschaft bleiben weiter unberechenbar. Total fokussiert, mit Videoanalyse, hartem Training und echtem Kampfgeist ist der Underdog aus Sonthofen inzwischen eine echte Nummer in Eishockeydeutschland. Genau der Verein aus der Provinz, aber mit echten Männern in den Reihen, die für ihren Club tatsächlich kämpfen. „Wer hätte das Ende des vergangenen Jahres gedacht?“, möchte man fast wieder fragen. Aber lassen wir das.
46 Sekunden hatte es in der Duisburger Arena gedauert, bis Marco Sternheimer die Führung für das Oberallgäuer Team besorgt hatte. Ein Schock für die Gastgeber, von dem sie sich nicht mehr so schnell erholen sollten. Erst im zweiten Spielabschnitt waren sie wieder deutlich mutiger: Joly mit dem Ausgleich, doch die Bulls gerieten nicht in Panik und schafften schließlich über Simon Sezemsky den 2:1-Erfolg. Die Duisburger Fans sauer: Sonthofen habe zu viele Spieler von Kooperationspartnern - Ist aber nicht verboten diese einzusetzen. Andere Vereine machen es ähnlich.
Großartig auch was die Fans auf sich genommen haben: Über 100 waren im Ruhrgebiet vor Ort. Rund 15 Stunden Busfahrt hatten sie hin und zurück auf sich genommen. Zudem kamen auch zahlreiche Anhänger anderer Vereine, um den ERC Sonthofen spielen zu sehen.
Das Rückspiel in der Eissporthalle in Sonthofen dürfte echte Brisanz versprechen. Duisburg will im dritten Spiel der Fünfer-Serie zu Hause nicht mit dem Rücken zur Wand dastehen und Sonthofen den Erfolg des ersten Spiels sicher wiederholen wollen. Zumal die Vogler-Truppe sicher auch vor heimischer Kulisse den Fans und Sponsoren zeigen will, welch überragendes Eishockey sie derzeit spielen. Bully ist am Sonntagabend um 18 Uhr.
Ein weiteres Ziel auf ihrer Liste haben die ERC-Spieler schon geschafft: In Sonthofen wird es in jedem Fall ein zweites Heimspiel geben!
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