ERC Sonthofen-Mitglieder verhindern Katastrophe
Der ERC Sonthofen 1999 e.V. ist knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert. Der Eishockey-Oberligist hatte am Abend zur außerordentlichen Mitgliederversammlung in die vereinseigene Stadiongaststätte Overtime geladen, doch beinahe wäre die Gmbh-Gr der Verein wohl kurz vor dem Aus gestanden. Streitpunkt: Die Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine Spielbetriebs-GmbH. Nach zwei Stunden stimmten die Mitglieder schließlich mit großer Mehrheit für das Vorhaben. Allerdings nur, weil die Alternativen Mangelware waren und der zukünftige Geschäftsführer die Situation mit einer Ansprache rettete.
Das Kuriose: Die Mitglieder waren nicht prinzipiell gegen die Gründung einer solchen "Gesellschaft mit beschränkter Haftung", sondern sogar von Anfang an in großen Teilen dafür. Das hatten auch Spieler der Altherren-Mannschaft bei Wortmeldungen betont. Doch um so länger die Versammlung dauerte, umso näher rückte ein "Nein" bei der bevorstehenden Abstimmung.
Der Beginn mit einem Rückblick in alte Zeiten
Nach einer Ausführung von Toni Patzelt, dass es rund um die Saison 1985/1986 schon Spiele gegen Duisburg gegeben hatte mit dem einen oder anderen alten Haudegen der Bulls, begann Vorstand Björn Sehnert mit der Vorstellung der vorläufigen Bilanz des Vereins. Mit einen Minus von 59.000 Euro war der ERC in die laufende Saison gestartet. Positiv: Die Kosten konnten im Vergleich zur Vorsaison um 25.000 Euro gesenkt werden. Allerdings kamen im Vergleich zu 2015/2016 etwa 3.360 Zuschauer weniger ins Stadion. Diese fehlen somit bei den einkalkulierten Eintrittsgeldern und auch bei den Gastro-Einnahmen. Mit Hilfe von Darlehen verschiedener Vorstandsmitglieder konnte das Minus bislang schon auf etwa 35.000 Euro gesenkt werden. Auch die geplante Spielbetriebs GmbH habe bereits ausgeholfen. Die zusätzlichen Heimspiele jetzt, spülen noch einmal Geld in die Kassen des Vereins. Das Defizit könnte sich nach Meinung von Sehnert also noch verringern. Grundsätzlich hatten die Verantwortlichen mit der Erhöhungen der Einrittspreise, der Gastropreise und mehr Sponsoringeinnahmen Erfolg.
Im Anschluss erläuterte der erste Vorstand, wie sich die Mitglieder die Abläufe im Fall der Gründung der "ERC Sonthofen Spielbetriebsgesellschaft mbH" vorzustellen haben. Der Verein wäre dann nur noch für den Nachwuchs und die Damenmannschaft zuständig, die erste Mannschaft laufe auf die GmbH. Unterstützung bekam Sehnert immer wieder von Schriftführer und Pressesprecher Jürgen Naumann und dem zweiten Vorsitzenden Hans Bader.
Eckpunkte um die Gründung der GmbH:
- alle großen Vereine wählen dieses Konstrukt
- Absicherung des e.V. bei Insolvenz (Verein verkauft Lizenz für 10.000 Euro an die GmbH, im Fall einer Pleite geht die Lizenz an den Verein zurück)
- Professionelle Geschäftsführung
- Gesellschafter haften nur mit Einlage
- Kooperationsvertrag zur Unterstützung des e.V.
- Die GmbH kauft für 15.000 Euro Inventar des e.V. (Geld in die Vereinskasse)
- Die GmbH gibt dem Verein wenn nötig ein langfristiges zinsloses Darlehen in Höhe von 10.000 Euro (Um Spielbetrieb der laufenden Saison zu sichern)
Präsentation hatte Luft nach oben
Doch die Fans und Mitglieder wollten mehr wissen: Darf der Nachwuchs die verkaufte Schlittschuhschleifmaschine kostenlos weiternutzen? Diese Frage war relativ einfach mit "ja" zu beantworten. Bei genaueren Nachfragen aber zur Finanzierung des ERC Sonthofen 1999 e.v., der dann ohne riesen Kostenblock für die erste Mannschaft, aber eben auch ohne große Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Co. dasteht, fehlten schlichtweg Zahlen. Wie viele Mitgliedsbeiträge kassiert der Verein pro Jahr?, wie viele Zuschüsse gibt es?, wie viel bringt der Förderverein ein? All das konnten die Verantwortlichen zunächst nicht nennen.
Konkrete Zahlen gebe es bei der Jahreshauptversammlung, hieß es und, dass der Nachwuchs schon zu finanzieren sei. Doch die Mitglieder ließen nicht locker und kämpften über eineinhalb Stunden um die für eine Abstimmung wichtigen Informationen. Die Stimmung war teils geladen, Anschuldigungen flogen durch den Raum - Ein Vollchaos und ein bitteres Ende für das Eishockey in Sonthofen waren schon zu befürchten, denn ohne GmbH-Gründung hätte es für eine Zukunft des ERC sehr schlecht ausgesehen. Die an der GmbH beteiligten Sponsoren hatten angedroht, nur im Falle einer Professionalisierung weiterzumachen.
Bei Kosten von etwa 50.000 Euro für vier Nachwuchsmannschaften bei den Bulls, sollen Mitgliedsbeiträge (etwa 22.000 Euro), Förderverein (6.000-10.000 Euro), Zuschüsse der Stadt, Spenden von Privatpersonen und Unternehmen für eine ausgeglichene Kasse sorgen. Darüber hinaus, will die GmbH den Nachwuchs an den Einnahmen bei Spielen beteiligen. Ehrenamtliche Helfer aus dem Nachwuchs betreiben die Kioske und dafür erhält der Verein eine Provision. Alles zusammen ergebe eine Summe von über den genannten 50.000 Euro. Der Verein wäre im Plus, muss aber die genannten 35.000 Euro Miese aus eigener Tasche abbezahlen.
Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH reißt das Ruder herum
Nach einer Pause war die endgültige Rettung der neue Geschäftsführer Alexander Neuert. Er hatte sich zwischendurch nur kurz vorgestellt und ergriff noch einmal das Wort, um die Situation zu retten. Er sprach davon, dass jeder an diesem Abend gesehen habe, dass es so nicht weitergehen könne, dass mehr Professionalität Einzug halten müsse. Er war entsetzt von der Präsentation des eigentlich positiven Schritts und dass alle Dinge mit der Frage nach den Kosten und Einnahmen des Vereins gleich zu Beginn beantwortet hätten werden können.
Fakt ist laut Neuert: Die GmbH-Verantwortlichen wollen ein Miteinander zwischen erster Mannschaft und Nachwuchs. Der ERC könne nicht in der Oberliga spielen, wenn es keine Nachwuchsteams gebe. Wenn es Probleme gebe, würden die GmbH-Gesellschafter die Jugend und damit den Verein nicht hängen lassen. Das Gründungskapital beträgt 25.500 Euro, mit 500 Euro ist auch der ERC Sonthofen an der GmbH beteiligt. Darüber hinaus gehören zum Gesellschafterkreis auch Vorstandsmitglieder, darunter Björn Sehnert.
Die anschließende Abstimmung brachte dann 55 Ja-Stimmen für die Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine Spielbetriebs-GmbH, 3 Mitglieder stimmten dagegen, enthalten hatte sich niemand. Insgesamt waren 58 Mitglieder von über 200 anwesend. Auch einige Zuschauer hatten sich in der Stadiongaststätte aufgehalten.
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