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Winterpanorama in einem Allgäuer Skigebiet (Archiv)
(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Oberallgäu - Obermaiselstein
Dienstag, 16. Dezember 2014

Stellungnahmen zu Skigebietserweiterung im Allgäu

Der Verbindung der Skigebiete Grasgehren und Riedberger Horn im Oberallgäu ist heute erneut Thema einer Gemeinderatssitzung. Obermaiselstein will die eingegangenen Stellungnahmen behandeln und abwägen.

Grundsätzlich geht es dabei um den gemeinsamen Teilflächenplan der Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein. Während die Mehrheit der Bewohner für den Lückenschluss ist und hinter dem Vorhaben steht, sind vor allem der Bund Naturschutz und der Deutsche Alpenverein gegen die Verwirklichung. Hauptgrund ist, dass das betroffene Gebiet rechtlich einen besonderen Naturschutzfaktor inne hat. Beginn der Sitzung ist um 19:30 Uhr im Haus des Gastes

Investitionen in bereits bestehende Tourismuseinrichtungen wichtig
Der oberallgäuer Landrat Anton Klotz bringt es auf den Punkt: Wenn das Allgäu in Zukunft weiter gute Gästezahlen vorweisen kann, müssten die bestehenden touristischen Angebote weiter verfeinert und modernisiert werden.

"Dies gilt insbesondere auch für alle Anlagen, die im Bergbahn- und im Skibereich vorhanden sind. Die Nachbarn schlafen nicht", sagte er im Interview bei Radio AllgäuHIT. Und weiter: "Es darf nicht sein, dass irgendwann in wenigen Jahren, aufgrund dessen, dass wir es heute versäumen zu modernisieren, die Menschen in die Nachbarländer fahren und dort das Geld liegen lassen."

Landrat Anton Klotz ist für den Zusammenschluss
Der oberallgäuer Landrat Anton Klotz steht hinter den Plänen eines Zusammenschlusses:

"Ich sehe das nicht so kritisch, wie etwa der Deutsche Alpenverein oder der Bund Naturschutz. Ich meine, das wäre ein Gewinn für diesen Bereich, insbesondere für das Hochtal Balderschwang. Eben weil man eine Seilbahnverbindung schaffen könnte zwischen dem Grasgehren und Balderschwang unterhalb des Riedberger Horns und nicht über das Riedberger Horn, wie manche behaupten. Damit könnte man den Tourismus in Balderschwang und Obermaiselstein in eine gute Zukunft führen".

Lage sorgt für hohe Schneesicherheit
Die oft zitierte Schneesicherheit wäre aber gegeben, so der Obermaiselsteiner Bürgermeister Peter Stehle bei AllgäuHIT:

"Gegenüber allen anderen Gebieten um uns herum, vielleicht mit Ausnahme der in Oberstdorf, haben wir eine hohe Schneesicherheit. Das liegt unter anderem daran, dass die Talstation des Skigebiets Grasgehren bspw. auf einer Höhe liegt, wo anderenorts bereits die Bergstation steht - So zum Beispiel im Gebiet Gunzesried-Ofterschwang - Und das wäre einfach schade, wenn man diese Schneesicherheit nicht verwerten könnte".

Zielabweichungsverfahren stellt Landesentwicklungsplan in Frage
CIPRA Deutschland lehnt den Entwurf eines gemeinsamen sachlichen Teilflächennutzungsplans der Gemeinden Obermaiselstein und Balderschwang zur Ausweisung der Sondergebiete "Bergbahn" und "Wintersportbetrieb" ab. "Er leide an einer Reihe erheblicher Abwägungsmängel und verstößt gegen höherrangiges Recht und sei mithin auch nicht genehmigungsfähig", heißt es. Unter anderem wird angeführt, dass Pflanzen und Tiere unter dem Zusammenschluss zu leiden hätten.

Spannend wird aber vor allem die Frage: Ist die Änderung des Teilflächennutzungsplanes überhaupt genehmigungsfähig. Eigentlich nicht, da er dem gültigen Landesentwicklungsplan widerspricht. Die Regierung von Schwaben und auch der Landkreis Oberallgäu müssten ablehnen und machen damit den Weg für eine mögliche Genehmigung erst frei. Das Zauberwort heißt: Zielabweichungsverfahren und wird im Heimatministerium beantragt. Ein solches Verfahren im Bereich "Alpenschutzzone C" gab es bislang noch nicht.

Die Befürchtung der Naturschützer: Der Präzedenzfall
Das Problem für die Naturschützer: Die Alpenschutzzone ist ein Planungsinstrument, aber kein Naturschutzgesetz. Heißt: Würde der Landesentwicklungsplan in Frage gestellt, wäre alles offen - Auch der Schutzstatus!

Vielleicht könnten sogar Bund Naturschutz und Deutscher Alpenverein mit dem Sonderfall Balderschwang/Obermaiselstein leben, wenn da nicht Auswirkungen auf den gesamten Freistaat wären. Denn auch an anderen bayerischen Gebieten in der Alpenschutzzone C besteht durchaus Interesse.

Sollte das Vorhaben in Balderschwang und Obermaiselstein Erfolg haben, könnten sich andere Initiatoren darauf berufen. Die Schutzzone C würde es nicht mehr geben, so die Befürchtung der Naturschützer.

Modernes Skigebiet für Balderschwang und Obermaiselstein sehr wichtig
Die Menschen in Balderschwang und Obermaiselstein leben vom Tourismus - Mit einem moderneren, größeren Skigebiet wären die Gemeinden bestens für die Zukunft gerüstet. Hinzu kommt: Ob eine Schutzgebiet der Gattung C in diesem Bereich sinnvoll ist, gilt es vielleicht zu hinterfragen. Schließlich soll dies ein besonderer Rückzugsraum gerade für den Menschen sein, ohne Technik und Co. Nachdem damals schon Technik vorhanden war, wurde die Schutzzone vor Jahrzehnten drumrumgelegt. Wenn nicht gerade um Balderschwang dafür genug Alternativplätze zur Verfügung stehen, wo dann im Allgäu, in Bayern und der gesamten Bundesrepublik?


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grasgehren skigebiet riedbergerhorn allgäu


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