Sprengung am Riedbergpass-Tunnel in Obermaiselstein
Auftakt für die Tunnelaufweitung am Riedbergpass in Obermaiselstein. Die erste Sprengung ist erfolgreich verlaufen. Tunnelpatin Claudia Stehle durfte die Zündung nach der Segnung durch den Gemeindepfarrer auslösen, sie ist die Frau des Bürgermeisters Peter Stehle und darf nun die Arbeiter während der sechsmonatigen Bauzeit verpflegen. Am Tunnel wurde eine Tafel enthüllt mit der Aufschrift "Glück auf - Claudia Tunnel". Bis zum Ende der Arbeiten wird das Objekt jetzt diesen Namen tragen.
Der oberallgäuer Landrat Anton Klotz, sein stellvertreter Alois Ried, der Balderschwanger Bürgermeister und viele weitere Ehrengäste hatten sich vor dem Tunnelportal versammelt, um beim Auftakt der Sprengungen dabei zu sein. Das Ziel: Der etwa 65 Meter lange Tunnel soll breiter werden und damit Gegenverkehr ermöglichen. Und auch Sicherheitsstreifen gehören zur modernen Gestaltung des Tunnels durch den Burgschrofen. Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich auf 3,2 Millionen Euro. Insgesamt besteht das gesamte Baupaket aus drei Abschnitten: Letztes Jahr eine Brückensanierung, dieses Jahr der Tunnel, nächstes Jahr eine komplette Fahrbahnerneuerung.
Es tut sich was am Burgschrofen
800.000 Tonnen Stein werden von den großen Maschinen in den kommenden Wochen und Monaten bewegt. 850 Kubikmeter Beton werden verwendet, Spritzbeton kommt zum Einsatz um eine stabile Ausschalung zu erhalten und zahlreiche Anker werden angebracht. Die Obermaiselsteiner müssen vor allem drei Wochen starke Nerven beweisen. In dieser Zeit muss der gesamte Umleitungsverkehr durch den Ort fließen. Landrat und Bürgermeister warben vor Ort um Verständnis.
Landkreis könnte Kosten ohne Freistaat nicht stemmen
Klotz machte auch noch einmal klar, dass die Baumaßnahmen - auch in der Vergangenheit - nicht allein durch den Landkreis Oberallgäu gestemmt hätten werden können. Seit langen Jahren übernimmt der Freistaat Bayern den Löwenanteil der Kosten. Grund ist aber auch die Besonderheit, dass ohne den Riedbergpass der Ort Balderschwang nur über österreichisches Gebiet erreichbar wäre.
Ehrgeiziges Ziel
Bis zum Viehscheid soll der Tunnel wieder befahrbar, bzw. für das Vieh begehbar sein. Ob der Schellenklang dann noch genauso ist, konnten weder Landrat noch Bürgermeister heute schon garantieren. Auch ob das Bauwerk dann tatsächlich schon freigegeben werden kann, ist noch nicht ganz so sicher. Geplant ist eine Fertigstellung jedenfalls vor dem Obermaiselsteiner Viehscheid.
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